Studie: Können Ernährung und Vitamine Myome beeinflussen?

Obwohl Uterusmyome nicht krebsartig sind, können sie dennoch erhebliche Schmerzen, starke Menstruationsblutungen und sogar Anämie verursachen.¹ Betroffene möchten wissen, wie sie das Risiko der Entstehung dieser Wucherungen verringern können. Bei der Untersuchung von Faktoren, die das Myomrisiko erhöhen oder verringern können, stoßen Mediziner immer wieder auf die Ernährung und den Ernährungszustand.

Die Forschung hat gezeigt, dass die Ernährung ein Faktor für das Leiomyom-Risiko sein kann, und neuere Studien haben bestimmte Lebensmittel und Vitamine untersucht, um ihre jeweiligen Auswirkungen auf das Wachstum und die Entwicklung von Myomen zu ermitteln. Zu welchen Ergebnissen kamen die Forscher?

Grüner Tee kann Beschwerden und Wachstum verringern

Eine 2021 in der Zeitschrift Nutrients veröffentlichte Studie untersuchte die potenziellen Auswirkungen von Diät und Ernährung auf eine Reihe gynäkologischer Erkrankungen, darunter auch Leiomyome der Gebärmutter.² Die Forscher fanden heraus, dass einige Lebensmittel durchgängig Schutzfaktoren gegen die Entwicklung von Myomen aufwiesen, während andere Lebensmittel kaum oder inkonsistent korrelierten.

Grüner Tee und insbesondere das Grüntee-Flavonoid Epigallocatechin-3-Gallat (EGCG) haben das Potenzial, sowohl das Wachstum von Leiomyomen als auch die Schwere der Symptome zu verringern und gleichzeitig die gesundheitsbezogene Lebensqualität zu verbessern. Umgekehrt vermuten die Forscher, dass ein höherer Alkoholkonsum mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Myomen verbunden sein könnte.

Wie Vitamine und Nährstoffe das Fibroid-Risiko beeinflussen

Bei vielen dieser Lebensmittel gibt es Hinweise darauf, dass sie die Entwicklung von Leiomyomen beeinflussen können, auf die darin enthaltenen Vitamine und Nährstoffe zurückzuführen. Laut einer in der Zeitschrift Nutrients veröffentlichten Studie aus dem Jahr 2022, die sich auf natürliche Verbindungen und Vitamine als mögliche Faktoren für das Wachstum und die Entwicklung von Myomen konzentrierte, ist das Vitamin mit der statistisch signifikantesten Auswirkung auf Myome das Vitamin D.

Ein Mangel an Vitamin D war stark mit einem erhöhten Myomrisiko korreliert, da es die Zellstimulation und das Wachstum erhöhen kann. Bei den Vitaminen A, E und C wurde kein einheitlicher Zusammenhang mit der Entwicklung von Leiomyomen festgestellt.

Lesen Sie den vollständigen Artikel hier: https://www.endocrinologyadvisor.com/home/topics/androgen-and-reproductive-disorders/can-diet-and-vitamins-be-factors-in-uterine-fibroids/

Zur Übersicht aller Artikel

Behandlung von Uterusmyomen: Gibt es eine neue wirksame Alternative?

Uterusmyome sind die häufigsten gutartigen Tumoren bei Frauen, und bei mindestens 25 % der betroffenen Patientinnen treten Symptome auf, die schwerwiegend genug sind, um eine Behandlung zu erfordern, wie starke Blutungen, Beckenschmerzen und Unfruchtbarkeit. Derzeit wird bei Frauen im gebärfähigen Alter, die sich eine Schwangerschaft wünschen, ein nicht-invasiver Ansatz bevorzugt.

Ziel dieser Studie war es, die Wirkung einer oralen Supplementierung mit einer Kombination aus Vitamin D plus Epigallocatechingallat (EGCG) und Vitamin B6 bei Frauen mit Myomen zu untersuchen.

Patientinnen und Methoden: Zwischen April und Dezember 2020 nahmen wir 95 Frauen im gebärfähigen Alter auf, die in unser Krankenhaus kamen und mindestens ein Myom mit einem Durchmesser <4 cm aufwiesen. Die Patientinnen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: 41 Frauen wurden 4 Monate lang täglich mit zwei Tabletten 25 μg Vitamin D + 150 mg EGCG + 5 mg Vitamin B6 behandelt; 54 Frauen, die die Kontrollgruppe darstellten, erhielten keine Behandlung.

Das Gesamtvolumen und die Vaskularisierung der Myome wurden ultraschallographisch analysiert. Blutungen und Beckenschmerzen wurden ebenfalls ausgewertet, ebenso wie die Lebensqualität und der Gesundheitszustand der Patientinnen anhand der Fragebögen Short Form Health Survey (SF-36) und Patient Global Impression of improvement (PGI-I).

Ergebnisse: Nach der Behandlung nahmen das Gesamtvolumen der Myome und die periphere Vaskularisation signifikant um 37,9 % (p<0,001) bzw. 7,7 % ab. Andererseits wurde in der Kontrollgruppe eine Zunahme des Myomvolumens um 5,5 % und der peripheren Vaskularisation um 5 % beobachtet. Die behandelte Gruppe meldete eine Verbesserung der SF-36 (p<0,001) und PGI-I (85,4 %) Fragebogenwerte.

Schlussfolgerungen: Wir haben bei jungen Frauen, die ihre Fruchtbarkeit erhalten wollen, gezeigt, dass die kombinierte Einnahme von Vitamin D, EGCG und Vitamin B6 das Volumen der Myome verringert und die Lebensqualität der Patientinnen verbessert, ohne dass Nebenwirkungen auftreten.

Die ausführliche Studie finden Sie hier: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33877649/

Zur Übersicht aller Artikel

Wirkstoff aus dem grünen Tee zur Endometriose- und Myomtherapie

Die Endometriose und der Uterus myomatosus sind die häufigsten gutartigen Erkrankungen der Frau. Ein möglicher kostengünstiger und  nebenwirkungsarmer Therapieansatz für diese beiden Erkrankungen könnte der Einsatz von Epigallocatechin-3-Gallate (EGCG) sein, dem Hautptwirkstoff des grünen Tees.

Die in Deutschland von den Krankenkassen zugelassenen Therapieoptionen der Endometriose bestehen in der operativen Sanierung, dermedikamentösen Behandlung mit Dienogest sowie mit GnRH-Analoga. Im Off-Label-Use finden orale Kontrazeptiva im Langzyklus sowie das Levornogestrel-freisetzende Intrauterinpessar bzw. Kombinationen häufige Anwendung.

Das Behandlungsspektrum des symptomatischen Uterus myomatosus besteht aus der präoperativen Therapie mit Gn-RH-Analoga [8], der Therapie mit Ulipristalacetat, der Embolisation der Arteria uterina, der HiFUS [Magnetic Resonance Guided Focused Ultrasound for Fibroid Treatment, 14 sowie verschiedenen organerhaltenden bzw. nicht organerhaltenden Operationstechniken. Die medikamentöse Therapie ist in Deutschland budgetintensiv und in vielen Ländern der Welt für betroffene Frauen nicht erhältlich, was auch für die operativen und radiologischen Interventionstechniken gilt. Es wäre ideal, wenn es Substanzen gäbe, die frei erhältlich, nicht kostenintensiv, wirksam und nebenwirkungsarm wären. Ein möglicher Therapieansatz in diesem Sinne könnte der Einsatz von Epigallocatechin-3-Gallat (EGCG), dem Hauptwirkstoff (Hauptcatechin) des grünen Tees sein.

EGCG und Endometriose

Bisher liegen In-vitro- sowie In-vivo-Studien vor. So konnte an separierten Stroma- und Epithelzellen des Hamster-endometriums gezeigt werden, dass EGCG die E2-stimulierte Aktivierung, die Proliferation sowie die VEGF-Expression unterdrückt. Die antiangiogenen Effekte des EGCG wurden auch im Mausmodell bestätigt: Die Entwicklung einer experimentellen Endometriose kann gehemmt werden, wobei dies über die VEGF-A- Supression und eine Verringerung der Gefäßdichte realisiert wird. Außerdem kann EGCG neben der Angiogenese auch die VEGF-C- sowie die VEGFR-2 Expression unterdrücken und somit Einfluss auf verschiedene Signaltransduktionswege nehmen. Zwischenzeitlich konnte ein Prodrug des EGCG entwickelt werden, das die Bioverfügbarkeit und die Wirksamkeit im Vergleich zum EGCG im Endometriose-Mausmodell verbesserte.

Eine signifikante Reduktion der Zellproliferation und der Gefäßdichte sowie eine zunehmende Apoptose konnte in humanen Zellkulturen sowie im Mausmodell bestätigt werden. Derzeit liegen noch keine Studien am Menschen vor. Hier würden sich zunächst randomisierte Placebo-Studien anbieten oder aber der Ansatz Dienogest versus Dienogest + EGCG über sechs Monate. Man sollte nach den vorliegenden Daten mit mindestens 600 mg/d sechs Monate lang behandeln.

EGCG und Uterus myomatosus

Im Gegensatz zur Endometriose liegt für den symptomatischen Uterus myomatosus eine doppelblind placebokontrollierte randomisierte klinische Studie vor. 33 Frauen mit symptomatischen Uterus myomatosus (Myome > 2 cm3) erhielten für vier Monate 800 mg Grüntee-Extrakt (n = 22; EGCG 45%) bzw. 800 mg Placebo (n = 17, brauner Reis). Ausgewertet wurde: Myom-Volumen, Symptombeschwerden, Health-related Quality of Life (HRQL), der Blutverlust (ml/Monat) sowie das Hämoglobin (Hb, g/dL). In der Placebo Gruppe kam es zu sechs Drop-outs. Insgesamt zeigte sich, dass es in der Placebo-Gruppe zu einer Myomvergrößerung (24,3%) im Studienverlauf kam, während in der Verum-Gruppe eine Myomreduktion von 32,6% zu verzeichnen war. Dieser Effekt entspricht auch anderen modernen Therapieansätzen. Hinsichtlich der Symptomschwere zeigte sich unter EGCG eine signifikante Verbesserung im Vergleich zu Placebo (32,4%, p = 0,0001). Gleiches galt für die HRQL (18,53%, p = 0,01).

Auch bei den Anämieparametern Blutverlust (in ml) und Hämoglobin zeigten sich signifikante Effekte zugunsten EGCG im Vergleich zu Placebo. Die Reduktion des Myomvolumens wird auf die Apoptoseinduktion zurückgeführt, während antiinflammatorische Effekte nicht zu den primären Wirkmechanismen zu zählen sind.

Zusammenfassung

Epigallocatechin-3-Gallat wird intensiv untersucht. Die Substanz verfügt über zahlreiche interessante Wirkmechanismen, wie z.B. Hemmung des Zellzyklus, Antioxidanz, Apoptoseinduktion, Antiinflammation, Antiproliferation, Angiogenesemodulation, Metastasierungshemmung (über MMP, TIMP-2, Vimentin), Beeinflussung der Expression und Funktion von Wachstums- und Transkriptionsfaktoren sowie von verschiedenen Proteinkinasen.

Der Einsatz des als Nahrungsergänzungsmittel in Deutschland freiverkäuflichen EGCG bei Endometriose muss in klinischen Studien weiter untersucht werden, wie dies auch bei anderen komplementären Behandlungsformen geschieht. Sollten sich die beschriebenen Befunde beim symptomatischen Uterus myomatosus in größeren Studien reproduzieren lassen, so wäre der Einsatz von EGCG therapeutisch, aber auch i.S. der Chemoprävention [28] sicher, effektiv und kostengünstig sowie für eine breite Bevölkerung (z.B. in der zweiten und dritten Welt) erhältlich.

Das EGCG kann derzeit in freiverkäuflichen Kapseln verabreicht werden, um die entsprechenden Wirkspiegel zu gewährleisten, die mit dem Genuss von grünem Tee leider nicht zu erreichen sind.

Quelle: https://www.natum.de/files/natum_gruener_tee_proof.pdf

Zur Übersicht aller Artikel

Grüntee-Extrakt EGCG reduziert Größe von Gebärmutter-Myomen

Der Grüntee-Extrakt EGCG ist ein erstaunliches Antioxidans, das viel mehr tut, als vor den oxidativen Schäden durch freie Radikale zu schützen. In einer interessanten Studie erfuhren Frauen, dass eine tägliche 800 mg Einnahme von EGCG über 4 Monate das Volumen der Gebärmuttermyoms reduziert und Symptome wie starke Blutungen reduziert. Uterusmyome sind nicht einfach zu beseitigen und es braucht Zeit, um die Größe zu reduzieren.

Wie bei allen chronischen Erkrankungen betrachten wir den ganzen Menschen und was in seinem Körper passiert. Es ist auch notwendig, sich mit dem Östrogenspiegel und den Umweltfaktoren zu befassen, die möglicherweise ein hohes Maß an Östrogen erzeugen. Der Östrogenstoffwechsel könnte ebenfalls beeinträchtigt sein, und wenn ja, muss dies korrigiert werden. Das Hinzufügen von EGCG könnte die Ergebnisse jedoch verbessern, wie diese großartige Studie unten berichtet.

Hintergrundwissen

Uterusmyome betreffen 70% der Frauen im reproduktiven Alter. Sie stellen eine große Belastung für die gesundheitsbezogene Lebensqualität prämenopausaler Frauen dar und ist ein Anliegen der öffentlichen Gesundheit. Für Frauen mit symptomatischer Uterusmyomen gibt es derzeit keine wirksamen medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten.

Ziele

Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit von Grüntee-Extrakt (Epigallocatechin-Gallat[EGCG]) hinsichtlich UF-Belastung und Lebensqualität bei Frauen mit symptomatischer UF in einer doppelblinden, placebokontrollierten, randomisierten klinischen Studie.

Methoden

Insgesamt 39 Frauen im reproduktiven Alter (Alter 18-50 Jahre, Tag 3 Serum-Follikelstimulationshormon <10 \U/mL) mit symptomatischer UF wurden für diese Studie rekrutiert. Alle Probanden hatten mindestens eine fibroide Läsion von 2 cm, 3 oder mehr, wie durch transvaginale Ultraschalluntersuchungen bestätigt. Die Probanden wurden für 4 Monate zur oralen täglichen Behandlung mit entweder 800 mg Grüntee-Extrakt (45% EGCG) oder Placebo (800 mg Braunreis) randomisiert, und die UF-Volumina wurden am Ende gemessen, ebenfalls mittels transvaginaler Sonographie. Die fibroid-spezifische Symptomstärke und HRQL dieser UF-Patienten wurden bei jedem monatlichen Besuch mit Hilfe der Symptomstärke und der Fragebögen zur Lebensqualität bewertet. Der Student’s t-Test wurde verwendet, um die statistische Signifikanz des Behandlungseffekts zwischen den beiden Gruppen zu bewerten.

Ergebnisse

Von den letzten 39 Frauen, die für die Studie rekrutiert wurden, waren 33 konform und absolvierten alle fünf Besuche der Studie. In der Placebogruppe (n = 11) stieg das fibroide Volumen während des Studienzeitraums um 24,3%; Patienten, die mit Grüntee-Extrakt (n = 22, 800 mg/Tag) behandelt wurden, zeigten jedoch eine signifikante Reduktion (32,6%, P = 0,0001) des gesamten UF-Volumens. Darüber hinaus reduzierte die EGCG-Behandlung die myom-spezifische Symptom-Schwere (32,4%, P = 0,0001) signifikant und führte zu einer deutlichen Verbesserung der HRQL (18,53%, P = 0,01) im Vergleich zur Placebogruppe. Die Anämie verbesserte sich ebenfalls klar um 0,7 g/dl (P = 0,02) in der EGCG-Behandlungsgruppe, während der durchschnittliche Blutverlust signifikant von 71 mL/Monat auf 45 mL/Monat (P = 0,001) sank. Keine Nebenwirkungen, endometriale Hyperplasie oder andere endometriale Pathologie wurden in beiden Gruppen beobachtet.

Fazit

EGCG zeigt vielversprechende Eigenschaften als sicheres und wirksames Therapeutikum für Frauen mit symptomatischen Uterusmyomen. Eine so einfache, kostengünstige und oral verabreichte Therapie kann die Gesundheit von Frauen weltweit verbessern.

Quelle: https://thegutbrainclinic.com.au/2016/06/13/green-tea-extract-egcg-reduces-size-of-uterine-fibroids/

Zur Übersicht aller Artikel

Grünteeextrakt bei Endometriose und Myomen

Endometriose und Myome sind zwei häufige Frauenbeschwerden, die zu Schmerzen, starken Blutungen, Zwischenblutungen oder vielen anderen Problemen führen können. Die tatsächlichen Ursachen sind unbekannt, so dass auch die jeweiligen Therapien oft zu wünschen übrig lassen. Es werden Medikamente verordnet und im Zweifel wird operiert. In der Naturheilkunde gibt es dagegen ganz andere Ansätze. Neben einer insgesamt gesunden Ernährungs- und Lebensweise kann auch Grünteeextrakt zum Einsatz kommen.

Was ist eine Endometriose?

Bei der Endometriose kommt es zu zwar gutartigen, aber meist sehr schmerzhaften Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut, und zwar nicht innerhalb, sondern außerhalb der Gebärmutter. Diese Wucherungen entwickeln sich im Rhythmus des Zyklus und werden daher auch zum Zeitpunkt der Menstruation abgebaut.

Doch kann das Blut natürlich nicht abfließen, wenn die Wucherungen beispielsweise im Bauch- und Beckenraum vorhanden sind, so dass sich dort nun Zysten entwickeln. Es kann auch zu Verklebungen der Eileiter und damit zu Unfruchtbarkeit kommen. Ja, Endometriose gilt als eine der wichtigsten Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch.

Manche der betroffenen Frauen haben keine Beschwerden. Ihre Endometriose wird oft nur zufällig entdeckt. Auch wird die Endometriose häufig erst nach vielen Jahren – im Schnitt nach 10 Jahren – diagnostiziert.

Was sind Myome?

Myome sind gutartige Wucherungen (Tumore) in der Gebärmuttermuskelwand. Ähnlich wie bei der Endometriose können sie Beschwerden verursachen oder aber auch völlig symptomlos bestehen. Myome sind ebenfalls hormonabhängig, was bedeutet, dass sie unter Östrogeneinfluss wachsen und daher in den Wechseljahren entweder schrumpfen oder zumindest nicht weiter wachsen.

Abhängig von der Lage der Myome können sie zu Menstruationsstörungen, aber auch zu Beschwerden an der Blase (häufige Blasenentzündungen), den Nieren oder dem Darm (z. B. Verstopfung) führen und sogar Rückenschmerzen verursachen, wenn sie auf die entsprechenden Nerven drücken.

Grünteeextrakt als natürliches Mittel bei Endometriose

Während in der Schulmedizin nun in beiden Fällen (wenn Beschwerden vorhanden sind) operiert oder medikamentös behandelt wird, ist in der Naturheilkunde schon seit einigen Jahren der Grünteeextrakt als gut verträgliches und natürliches Mittel gegen Endometriose und Myome im Gespräch.

Erste Studien (aus Brasilien) mit Mäusen stammen aus dem Jahr 2013. Hier zeigte sich, dass die Gabe von Grünteeextrakt (EGCG, Epigallocatechingallat) oder auch von Resveratrol die Zahl und den Umfang der Wucherungen verringern kann.

Beide Mittel gehören zur Gruppe der Polyphenole und sind für ihre krebshemmenden und antioxidativen Eigenschaften bekannt.

In einer weiteren Studie aus demselben Jahr zeigte sich bei Mäusen in einem vierwöchigen Zeitraum ebenfalls eine Unterdrückung der Endometriose, wenn man ihnen EGCG gab, also den isolierten Wirkstoff des Grünteeextraktes. Auch eine französische Studie aus 2014 kam zu diesem Ergebnis. Allerdings beklagte man die schlechte Bioverfügbarkeit des Stoffes und sah in EGCG lediglich dann ein hilfreiches Arzneimittel bei Endometriose, wenn man es schaffen könnte, die Bioverfügbarkeit zu erhöhen.

Grünteeextrakt als natürliches Mittel bei Myomen

Aus dem Jahr 2013 stammt eine doppelblinde placebokontrollierte Studie, in der man die Wirksamkeit des Grünteeextraktes bei 33 Frauen mit Myomen (Leiomyomen) untersuchte. Sie erhielten über den Zeitraum von vier Monaten entweder 800 mg Grünteeextrakt (45 Prozent EGCG-Gehalt) oder ein Placebo.

In der Placebogruppe wuchsen die Myome um durchschnittlich 24,3 Prozent, bei den Teilnehmerinnen, die den Grünteeextrakt erhielten, zeigte sich hingegen eine Reduzierung des Myomumfanges um durchschnittlich 32,6 Prozent. Hier besserte sich auch die Lebensqualität der Frauen, sie hatten weniger Schmerzen, ihr monatlicher Blutverlust war geringer und die bei vielen Frauen vorliegende Anämie ging zurück, was in der Placebogruppe nicht der Fall war. Nebenwirkungen hatte der Grünteeextrakt keine.

Teilnehmerinnen für Anwendungsbeobachtung gesucht!

Derzeit (Herbst 2018) sucht die Berliner Charité Teilnehmerinnen für eine Anwendungsuntersuchung von Grünteeextrakt bei Myomen. Gesucht werden 40 Teilnehmerinnen mit den folgenden Voraussetzungen:

  • 18 bis 50 Jahre
  • Myom oder mehrere Myome
  • keine oder nur geringe myombedingte Beschwerden
  • keine Beschwerden durch Wechseljahre

Die Probandinnen sollen über sechs Monate dreimal täglich eine Grüntee-Kapsel mit je 130 mg EGCG einnehmen und über eine Änderung der Lebensqualität berichten. Eine Anmeldung ist direkt an der Charité bei Rebecca Biro hier möglich.

Grünteeextrakt könnte somit begleitend eine Möglichkeit sein, Myome und Endometriose einzudämmen. Neben individuell passenden Nahrungsergänzungen sollte jedoch unbedingt die Ernährung auf eine vitalstoffreiche und vollwertige Kost umgestellt werden und die Lebensweise insgesamt gesund gestaltet werden. Inzwischen gibt es auch konkrete Myom-Kochbücher, die Sie über die passende Ernährung informieren.

Quelle: https://www.zentrum-der-gesundheit.de/gruenteeextrakt-bei-endometriose-myome-810908.html

Zur Übersicht aller Artikel