Studie: EGCG aus grünem Tee zeigt in Kombination mit Krebsmedikamenten große Wirkung bei Brustkrebs

2008 zeigte eine Pilotstudie von japanischen Forschern (Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention Journal (8)), dass das Trinken von 10 Tassen grünem Tee, ergänzt mit Grüntee-Tabletten, das Widerauftreten von kolorektalen Karzinomen um bis zu 50% reduzierte. Ein bedeutender Hinweis, dass die Catechine des grünen Tees in Kombination mit Krebsmedikamenten eine wirksame Behandlung bei Krebs sind, was nachfolgende und hier vorgestellte Studien bewiesen haben.

2020 wurden laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit 2,3 Millionen Frauen mit Brustkrebs diagnostiziert. 685 000 sind daran gestorben. Ende 2020 lebten 7,8 Millionen Frauen, bei denen in den letzten 5 Jahren Brustkrebs diagnostiziert wurde, was ihn zur weltweit am häufigsten vorkommenden Krebsart macht.

Bei Früherkennung kann die Behandlung von Brustkrebs äußerst erfolgreich sein und zu Überlebenswahrscheinlichkeiten von über 90% führen. Zur Behandlung gehören chirurgische Eingriffe und Strahlentherapie sowie eine systemische Therapie mit Medikamenten, die oral oder intravenös verabreicht werden und so die Verringerung der Metastasierung des Krebses bewirken könnte. Zu den Krebsmedikamenten gehören die endokrine (Hormon-)Therapie, die Chemotherapie und eine biologische Antikörper-Therapie.

Bei Behandlung nach einem chirurgischen Eingriff ist Tamoxifen, ein selektiver Östrogenrezeptormodulator (SERM), das am häufigsten eingesetzte und bislang wirksamste Therapeutikum. Auch wenn es kein Wundermittel gegen Krebs gibt, deuten Schätzungen darauf hin, dass mehr als zwei Drittel der Krebserkrankungen beim Menschen möglicherwiese durch entsprechende Änderungen des Lebensstils, dazu gehört die Ernährung, verhindert werden könnten (1).

Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 80% der Patienten Produkte der Komplementär- und Alternativmedizin mit ihrer Krebstherapie kombinieren. Eines der beliebtesten pflanzlichen Nahrungsergänzungsmittel bei Brustkrebspatienten sind Ergänzungsmittel mit grünem Tee. Der meist erforschte, pharmakologische Wirkstoff von grünem Tee ist das Epigallocatechin-3-gallat (EGCG).

Experimentelle Studien in Tiermodellen und in Zelllinien haben gezeigt, dass EGCG in der Lage ist, Apoptose und Wachstumshemmung bei mehreren humanen Krebsarten auszulösen. Dazu gehören Gehirntumore, Darm- und Brustkrebs sowie Nierenkrebs und Leukämie (1). Weiterhin haben Studien gezeigt, dass EGCG aus grünem Tee die Aktivität von Östrogen umwandeln und somit als chemopräventives Mittel gegen Brustkrebs wirken kann.

EGCG als starkes Präventivmittel gegen Krebs

Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen die enorme Entwicklung von EGCG als Präventivmittel gegen Krebs hin zu einem Mittel, das in Synergie mit Krebsmedikamenten zusammenspielt und so für eine personalisierte Krebsbehandlung sorgt. Das bereits erwähnte Tamoxifen wurde bereits ausgiebig bei der Behandlung von ER-positivem Brustkrebs eingesetzt und wurde für die Chemo-Prävention bei Frauen mit hohem Risiko zugelassen (2). Tamoxifen verursacht allerdings zahlreiche Nebenwirkungen, wie Leberschäden, hämolytische Anämie oder ein erhöhtes Risiko für Uterus- und Endometriumkarzinome.

Die Kombination von Tamoxifen mit EGCG aus grünem Tee zeigte, dass es eine Dosisreduktion der endokrinen Brustkrebsbehandlung bei ER-positivem Brustkrebs und eine Brustkrebs-Chemoprophylaxe ermöglichen könnte, was zu einer Verbesserung des Sicherheitsprofils führen würde (3). Dies ist ein sehr wichtiges Resultat, da bekannt ist, dass sich in Folge einer chronischen Behandlung eine Tamoxifen-Resistenz entwickeln kann. Darüber hinaus zeigten einige Studien, dass EGCG allein signifikant zytotoxisch war, wenn es in ER-positiven MCF-7-Brustkrebszellen untersucht wurde (4,5).

Synergetische Wirkung von EGCG bei Krebsmedikamenten

Interessanterweise haben Studien gezeigt, dass eine Kombination von EGCG mit Tamoxifen die Wirkung auf ER-negativen Brustkrebs verstärken könnte. Eine Studie, die im Anti-Cancer Drug Journal veröffentlicht wurde (4), zeigte, dass die ER-negativen Brustkrebszellen MDA-MB-231 nach 7 Tagen Behandlung mit EGCG einen signifikanten Zelltod durch Apoptose verursachten; die Behandlung mit Tamoxifen verursachte einen nur minimalen Zelltod, während nach einer Kombinationsbehandlung nur sehr wenige lebensfähige Zellen verblieben. EGCG hatte einen größeren zytotoxischen Effekt als Tamoxifen und die Kombination der beiden führte zu einer synergistischen Zytotoxizität.

Die im British Journal of Cancer veröffentlichten Ergebnisse einer Studie der Interaktion von EGCG mit Tamoxifen belegte ebenfalls die Wirksamkeit der Kombination aus EGCG mit Tamoxifen (6). In dieser Studie wurden weiblichen Mäusen MDA-MB-231-Zellen implantiert und sie wurden 10 Wochen lang mit Tamoxifen, EGCG, EGCG plus Tamoxifen oder dem Vehikel (Kontrolle) behandelt. Das Tumorvolumen bei Mäusen, die mit EGCG plus Tamoxifen behandelt wurden, sank um 71 % im Vergleich zu den Mäusen der Kontrollgruppe, und das Tumorgewicht nahm um 80 % im Vergleich zur Kontrollgruppe ab.

Tamoxifen allein war bei der Unterdrückung des Tumorwachstums nicht wirksam, während EGCG einen geringen Effekt auf das Tumorwachstum hatte. Außerdem unterdrückt die Kombination von Raloxifen, einem neueren selektiven Östrogenrezeptormodulator (SERM) ähnlich Tamoxifen, mit EGCG das Zellwachstum und induziert Apoptose in den ER-negativen Brustkrebszellen der Linie MDA-MB-231, im Vergleich zu beiden Substanzen allein (7). Die Studie hat gezeigt, dass EGCG als Einzelwirkstoff Apoptose in MDA-MB-231-Zellen auslöst, dieser Effekt jedoch signifikant verstärkt wird, wenn es mit Raloxifen kombiniert wird.

EGCG, ein natürlicher sekundärer Pflanzenstoff, der aus Tee gewonnen wird, verfügt über eine geringe Toxizität, geringe Kosten, ist wasserlöslich, leicht zugänglich und ist zu Recht zu einem vielversprechenden Schwerpunkt in der Krebsforschung geworden.

Referenzen:

  1. Yang, C. S., Wang, X., Lu, G. & Picinich, S. C. Cancer prevention by tea: animal studies, molecular mechanisms and human relevance. Nat Rev Cancer 9, 429–439 (2009).
  2. Sestak I. Preventative therapies for healthy women at high risk of breast cancer. Cancer Manag. Res. 2014, 6:423-430. doi: 10.2147/CMAR.S55219.
  3. Awad, A.B., Barta, S.L., Fink, C.S. and Bradford, P.G. β-Sitosterol enhances tamoxifen effectiveness on breast cancer cells by affecting ceramide metabolism. Mol. Nutr. Food Res. 2008, 52: 419-426.
  4. Chisholm, K., Bray, B. J., Rosengren, R. J. Tamoxifen and epigallocatechin gallate are synergistically cytotoxic to MDA-MB-231 human breast cancer cells, Anti-Cancer Drugs, 2004, 15: 889-897.
  5. Sakata, M., Ikeda, T., Imoto, S., Jinno, H., Kitagawa, Y. Prevention of mammary carcinogenesis in C3H/OuJ mice by green tea and tamoxifen. Asian Pac. J. Cancer Prev. 2011, 12: 567-571.
  6. Scandlyn MJ, Stuart EC, Somers-Edgar TJ, Menzies AR, Rosengren RJ: A new role for tamoxifen in oestrogen receptor-negative breast cancer when it is combined with epigallocatechin gallate. Br. J. Cancer 2008, 99: 1056-1063.
  7. Stuart, E.C., Rosengren, R.J. The combination of raloxifene and epigallocatechin gallate suppresses growth and induces apoptosis in MDA-MB-231 cells. Life Sci. 2008, 82: 943-948.
  8. Shimizu M, Fukutomi Y, Ninomiya M et al. Green tea extracts for the prevention of metachronous colorectal adenomas: a pilot study. Cancer Epidemiol Biomarkers Prev 2008; 17: 3020–5.

 

Zur Übersicht aller Artikel

Grüner Tee repariert DNA-Schäden und zerstört Krebszellen

Ein in grünem Tee enthaltenes Antioxidans kann die Konzentration von p53 erhöhen, einem natürlichen Anti-Krebs-Protein, welches DNA-Schäden reparieren oder Krebszellen zerstören kann. Diese Erkenntnis könnte auch zur Entwicklung von neuen Medikamenten für die Behandlung von Krebs beitragen.

Die Verbindung mit der Bezeichnung Epigallocatechingallat in grünem Tee scheint sich positiv auf ein spezielles Protein auszuwirken, welches Schäden an der DNA repariert und sogar Krebszellen zerstört, so das Ergebnis einer Untersuchung unter der Beteiligung von Forschenden des Rensselaer Polytechnic Institute. Die Studie wurde in dem englischsprachigen Fachblatt „Nature Communications“ veröffentlicht.

Entwicklung neuer Krebsmedikamente in Aussicht

Das Protein p53 wird auch als Wächter des Genoms bezeichnet, da es DNA-Schäden reparieren oder Krebszellen zerstören kann. Die Ergebnisse der neuen Studie über die direkte Interaktion zwischen p53 und der Grüntee-Verbindung Epigallocatechingallat (EGCG) weisen auf ein neues Ziel für die Entwicklung von Krebsmedikamenten hin, berichten die Forschenden.

EGCG verstärkt Anti-Krebs-Aktivität von p53

„Wir haben jetzt herausgefunden, dass es eine bisher unbekannte, direkte Wechselwirkung zwischen den beiden gibt, die einen neuen Weg für die Entwicklung von Krebsmedikamenten aufzeigt. Unsere Arbeit hilft zu erklären, wie EGCG in der Lage ist, die Anti-Krebs-Aktivität von p53 zu verstärken, was die Tür zur Entwicklung von Medikamenten mit EGCG-ähnlichen Verbindungen öffnet“, erklärt der Experte.

Den ausführlichen Artikel finden Sie hier: https://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/gruener-tee-repariert-dna-schaeden-und-zerstoert-krebszellen-20210213532825/

Zur Übersicht aller Artikel

EGCG: Highschool-Forscher findet Mechanismus, der metastasierenden Krebs verhindern kann

Antioxidans aus grünem Tee, das für die Prävention von metastasierendem Krebs verantwortlich ist: Auf der Cobb-Paulding Science Fair am vergangenen Samstag stellte Stephen Litt, ein Schüler der 12. Klasse , der an der Kennesaw Mountain High School Academy of Mathematics, Science and Technology ( Magnet-Programm) stellte seine Phase-VII-Forschung aus, die zeigt, wie ein Antioxidans in grünem Tee die Ausbreitung von Krebs verhindern und daher als metastasierend eingestuft werden kann.

Dies basiert auf Beweisen, dass das Antioxidans EGCG an ein Protein bindet, das dafür verantwortlich ist, dass Krebs aggressiver wird und sich ausbreitet. Stephen ist kein Unbekannter auf Wissenschaftsmessen und nimmt seit der ersten Klasse an Wettkämpfen teil und konzentriert sich seit der sechsten Klasse auf seine Krebsforschung.

Auf der Messe erhielt Litt während seiner Highschool-Karriere zum dritten Mal die Auszeichnung „Top Overall Project“ und einen begehrten Platz als Finalist bei der Regeneron International Science and Engineering Fair (ISEF). ISEF findet vom 7. bis 13. Mai 2022 im Georgia World Congress Center in Atlanta, Georgia, statt. ISEF, ein Programm der Society for Science & the Public, ist der weltweit größte internationale Vor-Hochschul-Wissenschaftswettbewerb.

Die Forschung begann, als Litt in der Mittelschule war, und verwendete Planarienwürmer als Modell für die Krebsbehandlung. Anschließend konnte Litt mit menschlichen Brust- und Gebärmutterhalskrebszellen arbeiten und nachweisen, dass EGCG die Krebszellen abtötete, ohne die normalen menschlichen Epithelzellen zu schädigen. In den letzten zwei Jahren beschloss Litt, sich mit der molekularen Ebene zu befassen, um festzustellen, wie EGCG Krebs in Schach halten könnte.

Den ausführlichen Artikel finden Sie hier: https://www.globenewswire.com/news-release/2022/01/31/2376176/0/en/High-School-Researcher-Finds-Mechanism-That-May-Prevent-Metastatic-Cancer.html

Zur Übersicht aller Artikel

EGCG aus grünem Tee kann in Krebszellen Apoptose auslösen

Diätbasierte Krebsprävention und -therapie haben in den letzten Jahren große Aufmerksamkeit erhalten. Es wurde berichtet, dass grüner Tee, ein weltweit beliebtes Getränk, hemmende Wirkungen gegen verschiedene Krebsarten wie Brust-, Lungen-, Prostata- und Darmkrebs hat.

Die meisten chemopräventiven Wirkungen von grünem Tee auf Krebs werden Polyphenolverbindungen zugeschrieben, unter denen Epigallocatechin-3-Gallat (EGCG) das wichtigste ist1. EGCG macht 50-80% des Catechins in grünem Tee aus. Es gibt 200-300 mg EGCG in einer gebrühten Tasse (240 ml) grünen Tee2. Durch das Trinken von Tassen grünen Tees oder die Einnahme einer EGCG-Tablette kann eine Serumkonzentration von 0,1–1 μM EGCG erreicht werden3,4.

Die Anti-Krebs-Wirkung von EGCG wurde in epidemiologischen, Zellkultur- und Tierstudien sowie in klinischen Studien nachgewiesen5. Eine 10-jährige prospektive Studie von Nakachi und Imai berichtete über ein verringertes Krebsrisiko für diejenigen, die mehr als 10 Tassen grünen Tee pro Tag konsumieren, verglichen mit denen, die weniger als drei Tassen konsumierennr. 6,7.

Kürzlich fanden Shin et al. heraus, dass Grüntee-Extrakt die Rezidivrate von kolorektalen Adenomen in einer randomisierten klinischen Studie in Korea um 44,2% reduzierte.8. In vitro wurde gezeigt, dass EGCG den Zellwachstumsstillstand fördert und Apoptose in einer Vielzahl von menschlichen Krebszelllinien, einschließlich Prostatakarzinomzellen, induziert.9,10, epidermoidkarzinomzellen11, blasenkrebszellen12, und darmkrebszellen13. In vivo, orale oder intravenöse Verabreichung von grünem Tee oder gereinigtem EGCG bei Mäusen hemmte die Angiogenese und hemmte das Wachstum solider Tumore14,15.

Auf molekularer Ebene wurde gezeigt, dass EGCG mit krebsbezogenen Proteinen wie dem Glukose-regulierten Protein 78 (GRP78) interagiert.16 und Ras-GTPase-aktivierendes Protein SH3-Domänenbindungsprotein 1 (G3BP1)17, mit etwa μΜ Affinitäten.

Bei EGCG-induzierter Apoptose und Zellwachstumsstillstand spielte p53 eine wichtige Rolle18,19. p53, oft als „Wächter des Genoms“ bezeichnet, ist ein entscheidender Tumorsuppressor, der bei über 50% der menschlichen Krebserkrankungen mutiert ist. p53 fördert den Zellzyklusstillstand oder die Apoptose als Reaktion auf zelluläre Stressreize wie oxidativen Stress, Onkogenaktivierung und DNA-Schäden20,21.

Als Transkriptionsfaktor ist p53 mit einer kurzen Halbwertszeit streng reguliert. Das p53-Protein wird normalerweise in gesunden Säugetierzellen durch kontinuierliche Ubiquitylierung und anschließenden Abbau, vermittelt durch murine Double Minute 2 (MDM2) E3-Ligase, auf niedrigem Niveau gehalten. Unter zellulärem Stress wird die Ubiquitylierung von p53 unterdrückt und p53 stabilisiert. p53 sammelt sich dann im Zellkern an und schaltet die Expression von Zielgenen ein, was Zellzyklus-Arrest, Apoptose und DNA-Reparaturprozesse auslöst20.

Neben der Funktion als Transkriptionsfaktor kann p53 auch in das Zytoplasma oder die Mitochondrien translozieren. p53 interagiert direkt mit anti-apoptotischen Proteinen wie Bax und Bcl2, um Apoptose zu induzieren21,22 und ist auch an der anti-seneszenten Wirkung von EGCG beteiligt23,24.

Den ausführlichen Artikel finden Sie hier: https://www.nature.com/articles/s41467-021-21258-5

Zur Übersicht aller Artikel

Polyphenole aus Grüntee und Äpfel bekämpfen Krebs

Äpfel und Grüntee weisen auf den ersten Blick keine Gemeinsamkeiten auf. Und doch gibt es sie: Beide enthalten hochwirksame Polyphenole. Vielleicht wird die Heilkraft dieser Lebensmittel deshalb seit Jahrtausenden so geschätzt. Denn Polyphenole aus Äpfeln und Grüntee können – wenn die beiden Lebensmittel regelmässig und in ausreichenden Mengen verzehrt werden – die unterschiedlichsten chronischen Krankheiten im Keim ersticken. Eine aktuelle Studie hat nun erstmals gezeigt, wie Polyphenole aus Grüntee und Äpfeln Krebs bekämpfen.

Polyphenole gegen Krebs und andere chronische Krankheiten

Polyphenole sind das Geheimnis gesunder Ernährung – einer Ernährung, die vor chronischen Krankheiten schützt. Denn ob Herz-Kreislauf-ErkrankungenDiabetes, Krebs oder Demenz: Weltweit leiden immer mehr Menschen an chronischen Erkrankungen. In Deutschland sind bereits zwei von fünf Menschen betroffen und in der Schweiz wird heute jede fünfte Person wegen einer chronischen Krankheit ärztlich behandelt – Tendenz steigend. Zu den Ursachen zählen insbesondere ungesunde Ernährung, StressBewegungsmangel und Umweltgifte.

Umgekehrt kann eine gesunde Ernährung mit Lebensmitteln, die reichlich Polyphenole enthalten, die so genannten Zivilisationskrankheiten abwehren. Forscher vom Institute of Food Research (IFR) in Grossbritannien haben aber erst kürzlich herausgefunden, wie die Polyphenole aus Grüntee und Äpfeln wirken.

Polyphenole in Grüntee und Äpfeln machen gesund!

Polyphenole sind in den meisten Pflanzen vorhanden, auch in ganz alltäglichen Lebensmitteln wie Grüntee und Äpfeln. Im Grüntee findet sich beispielsweise das Polyphenol Epigallocatechingallat (EGCG) und im Apfel das Polyphenol namens Procyanidin. Polyphenole schützen vor freien Radikalen, regulieren den Blutdruck, hemmen Entzündungen, beugen Krebs vor und wirken sich somit auf vielfältige Weise äusserst positiv auf die Gesundheit aus.

Dr. Paul Kroon und seinem Team ist es nun anhand einer Studie gelungen, den Wirkmechanismus der Polyphenole besser zu verstehen. Die Forscher haben menschliche Blutgefässe untersucht und dabei entdeckt, dass Polyphenole im grünen Tee und in Äpfeln ein wichtiges Signalmolekül blockieren, das den komplizierten Namen „Vascular Endothelial Growth Factor“ (kurz VEGF) trägt. VEGF erfüllt viele unterschiedliche Aufgaben. Dazu zählt beispielsweise auch die Bildung neuer Blutgefässe.

Wie Polyphenole aus Grüntee und Äpfeln Krebs bekämpfen

Eine erhöhte Konzentration des VEGF kann auf die Gesundheit aber einen sehr negativen Effekt haben, da dadurch z. B. die Gefässverkalkung gefördert und das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten gesteigert wird. Zudem spielt das Signalmolekül eine entscheidende Rolle beim Wachstum und der Ausbreitung von Tumorzellen. Denn Tumore wollen schliesslich versorgt werden, wozu sie die Bildung eigener Blutgefässe anregen, über die sie sich mit Nährstoffen versorgen können.

VEGF kann Tumoren nun bei eben dieser Blutgefässbildung helfen. Krebs ist jedoch umso schwerer besiegbar, je besser er mit Blutgefässen ausgestattet ist. Die Studie von Dr. Paul Kroon hat nun gezeigt, dass sich Polyphenole direkt an das VEGF-Molekül binden und dabei dessen Aktivität hemmen. Somit konnte zum ersten Mal bewiesen werden, wie konkret gesunde Lebensmittel, die Polyphenole enthalten, Krebs verhindern oder bekämpfen können.

Schon eine kleine Dosis Polyphenole wirkt!

Des Weiteren hat das Forscherteam festgestellt, dass bereits relativ niedrige Polyphenol-Konzentrationen ausreichen, um das VEGF zu stoppen. Wer also regelmässig polyphenolreiche Lebensmittel wie Äpfel, Aroniabeeren oder Trauben isst und GrünteeZistrosentee oder Kakao trinkt und gleichzeitig ungesunde Nahrungsmittel meidet, kann viel dazu beitragen, sich vor Zivilisationskrankheiten zu schützen.

Polyphenole sind nicht die einzige Waffe gesunder Lebensmittel. Wie Äpfel beispielsweise aufgrund ihrer Oligosaccharide in Verbindung mit apfeleigenen Enzymen Darmkrebs bekämpfen können, haben wir hier bereits beschrieben: Äpfel gegen Darmkrebs. Denken Sie daran, dass biologisch angebautes Obst und Gemüse zwischen 18 und 69 Prozent mehr Polyphenole enthält als konventionelle Ware!

Quelle: https://www.zentrum-der-gesundheit.de/polyphenole-ia.html

Zur Übersicht aller Artikel

Wie Polyphenole gegen Krebs wirken: Teil 1

Sekundäre Pflanzeninhaltstoffe oder kurz Phytonährstoffe sind natürliche Substanzen pflanzlicher Herkunft mit wichtigen Aufgaben: Sie schützen die Pflanze vor Insekten, Krankheiten, Trockenheitsstress, ultraviolettem Licht und Verunreinigungen. Die meistbekannten Phytonährstoffe sind Polyphenole, Carotinoide, Flavonoide, Catechine und Isoflavone.

Es gibt eine Reihe Unterklassifizierungen, darunter etwa die Lignane, Phenolsäuren und Indole. Flavone kommen in Kräutern und Gemüse wie Petersilie und Sellerie vor, Flavone in Tomaten oder auch in Zitrusfrüchten. Catechine gibt es in Obst, wie roten Weintrauben, aber auch in Grünem Tee oder der Kakaobohne. Lignane sind in verschiedenen Hülsenfrüchten, in Getreide, Vollkorn und Leinsamen zu finden. Doch schützen Phytonährstoffe die Pflanzen nicht nur gegen unterschiedliche Krankheitserreger und vor UV-Licht. Polyphenole sind auch wirksame Antioxidantien und hemmen Entzündungen.

Bis in die jüngste Zeit wurden Phytonährstoffe als unbedeutend für den Menschen betrachtet. Heute wissen wir jedoch, dass sie für die Aufrechterhaltung des menschlichen Lebens sehr wohl notwendig sind. Die meisten unter ihnen zeigen krebshemmende Eigenschaften. Allerdings hängt die Menge der tatsächlich im menschlichen Körper wirksamen Polyphenole von ihrer Bioverfügbarkeit ab, also wie viel von der jeweiligen Verbindung über die Verdauung aufgenommen und dann verstoffwechselt wird. Gewöhnlich reicht die allein über die Nahrung aufgenommene Menge nicht aus, um einen Schutzeffekt zu erzielen.

Viele Studien konzentrieren sich auf einzelne Polyphenole, um deren biologische Wirkungsweisen im menschlichen Organismus zu verstehen. Hingegen beruht der gesundheitliche Nutzen dieser Verbindungen auf zellulärer Ebene gerade in ihrem Zusammenwirken untereinander sowie mit anderen Mikronährstoffen.

Dieser Newsletter richtet den Schwerpunkt auf einige der wichtigsten und bestuntersuchten Polyphenole und darauf, welche Funktionen sie im Körper ausüben.

Catechine kommen in Grüntee vor, der mehrere Polyphenole enthält, darunter auch Epigallo-Catechin-Gallat (EGCG). EGCG besitzt die höchsten antioxidativen und krebshemmenden Eigenschaften. Diesem Catechin sind in Bezug auf Krebs die meisten Studien gewidmet. Belegt ist, dass EGCG das Krebszellwachstum unterbinden kann, indem die entsprechenden Anti-Krebs-Gene (z.B. p53 und Bax) aktiviert werden. Dadurch wird die Apoptose initiiert und verschiedene andere biologische Prozesse in Gang gesetzt, die vor Krebs schützen.

Werden EGCG oder andere Polyphenole jedoch isoliert eingesetzt, benötigen sie, über den Verdauungsweg aufgenommen, praktisch immer eine höhere Konzentration. Dabei nimmt ihre Bioverfügbarkeit graduell ab, so dass als bioaktive Verbindung viel weniger im Blut und im Gewebe ankommt, als notwendig ist. In unseren in vivo- und in vitro-Studien haben wir gezeigt, dass die Bioverfügbarkeit von Polyphenolen ansteigt, wenn sie in Synergie zusammenwirken. Im zweiten Teil beleuchten wir diesen Zusammenhang eingehender.

Quelle: https://www.dr-rath-foundation.org/2018/05/the-anticancer-effects-of-polyphenols-part-1/?lang=de

 

Zur Übersicht aller Artikel

Grüner Tee in der Krebsprävention

Auf der Suche nach krebsvorbeugenden Substanzen stoßen Wissenschaftler in den letzten Jahren häufig auf Inhaltsstoffe von Pflanzen, darunter z.B. das sog. Epigallocatechingallat (EGCG), das in hohem Maße im Grünen Tee vorzufinden ist.

Unter der Bezeichnung „Krebs“ werden eine Reihe unterschiedlicher (Tumor-)Erkrankungen zusammengefasst, die die Gemeinsamkeit haben, dass sie mit einem vermehrten Gewebewachstum einhergehen. Laut den aktuellen Erhebungen der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland erkranken jährlich insgesamt ca. 424.250 Menschen an Krebs (ca. 218.250 Männer und ca. 206.000 Frauen).

Bei der Entstehung von Krebserkrankungen spielen die sogenannten vermeidbaren Risikofaktoren wie Rauchen, ungesunde Ernährung, hoher Alkoholkonsum, Umwelteinflüsse wie Feinstaub, aber auch häufige Sonnenbrände, sowie Toxin- oder Strahlenexposition am Arbeitsplatz eine bedeutende Rolle, wobei das Rauchen in der Ursachenliste mit einer Rate zwischen einem Viertel und einem Drittel aller Krebstodesfälle ganz oben anzutreffen ist.

Auf der Suche nach krebsvorbeugenden Substanzen stoßen die Wissenschaftler in den letzten Jahren häufig auf Inhaltsstoffe in Organismen wie Gemüse- oder Gewürzpflanzen, deren krebshemmende Wirkung in Experimenten und klinischen Studien geprüft wird. In den letzten Jahren ziehen vermehrt gesundheitserhaltende Substanzen pflanzlichen Ursprungs die Aufmerksamkeit der Wissenschaftlicher auf sich, wie sie in hohem Maße im Grünen Tee vorzufinden sind, so z.B. das sog. Epigallocatechingallat (EGCG), ein Katechin, das zur Untergruppe der Polyphenole gehört. Diesem Katechin wird neben antioxidativen Eigenschaften eine höhere Schutzfunktion der Zellen nachgesagt. In Verbindung mit Krebs würde dies eine Hemmung von Prozessen des Krebszellenwachstums bedeuten.

Grüner Tee wird wie Schwarzer Tee und Oolong-Tee aus der Teepflanze, Camellia sinensis, hergestellt, unterläuft aber in der weiteren Verarbeitung nicht wie diese beiden Teesorten dem Fermentationsprozess [a,2]. So lässt sich die (rötlich-)braune Farbe mancher Teesorten erklären, während der Grüne Tee seine grüne Farbe beibehält. Besonders im asiatischen Raum wird Grüner Tee konsumiert, findet aber im westlichen Raum immer mehr Anhänger. Neben der krebshemmenden Wirkung konnte in experimentellen Untersuchungen und klinischen Studien auch gezeigt werden, dass den Inhaltsstoffen des Grünen Tees eine wichtige Rolle als Radikalfänger in der Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der Verhinderung der Zellschädigung durch Oxidation (z.B. bei Rauchern) zukommen. Da Camellia sinensis die Pflanze mit dem höchsten Fluoridgehalt ist, trägt das Trinken von (Grünem) Tee zudem noch zur Kariesprophylaxe bei.

Mehrere in Japan durchgeführte epidemiologische Studien weisen auf dessen krebshemmende Wirkung hin. Dabei wurde in einer Studie festgestellt, dass die Lebenszeitverlängerung von Krebspatienten, die Tag für Tag um die zehn Tassen Grünen Tee tranken, 8,7 Jahre (Frauen) bzw. 3 Jahre (Männer) betrug. In der Kontrollgruppe, die täglich lediglich drei Tassen des Tees zu sich genommen hatten, konnte dieser Effekt nicht beobachtet werden.

Besonders die Erkrankung an Krebsarten wie Darm-, Blasen-, Brust-, Magen-, Bauchspeicheldrüsen-, Lungen-, Speiseröhrenkrebs und insbesondere Prostatakrebs könnte durch den regelmäßigen Konsum mehrerer Tassen Grünen Tees pro Tag verhindert werden, wie die meisten der vorliegenden Studien vermitteln. In einer aktuellen randomisierten Studie erhielten 60 männliche Probanden, die an einer Vorstufe des Prostatakrebs litten, über einen Zeitraum von einem Jahr entweder drei Kapseln à 200 mg Extrakt aus den Katechinen des Grünen Tees oder Placebo. Nur bei einem der 30 Probanden in der Gruppe, die Grünen Tee zu sich genommen hat, wurde nach Ende der Studienzeit ein Tumor festgestellt, während in der Placebo-Gruppe 9 von 30 Probanden Tumoren aufwiesen.

Eine kürzlich in Japan durchgeführte Beobachtungsstudie (Ohsaki-Studie) konnte jedoch die in den letzten Jahren aufgezeigten positiven Effekte nicht bestätigen. Die Langzeitstudie, in deren Rahmen die Effekte verschieden hohen Konsums Grünen Tees bei über 40.000 Erwachsenen im Alter zwischen 40 und 79 über 11 Jahre beobachtet worden waren, konnte allerdings keine verminderte Sterblichkeit hinsichtlich auftretender Krebserkrankungen aufzeigen. Insbesondere die in früheren Studien gezeigten Erfolge bei Prostatakrebs konnten nicht bestätigt werden. Demgegenüber steht ein deutlicher Rückgang von Sterbefällen in Verbindung mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Gruppe, die täglich mehr als 3 bzw. 4 Tassen Grünen Tee getrunken haben.

Aufgrund der aktuellen Widerlegungen der positiven Erwartungen hinsichtlich einer krebsvorbeugenden Wirkung von Grünem Tee kann jedoch keine entgültige Empfehlung ausgesprochen werden, bevor nicht weitere, vergleichbare Studien die aktuellen Ergebnisse bestätigen oder widerlegen. In den klinischen Beobachtungen verursachte der Grüne Tee kaum unerwünschte Wirkungen. Vor einem übertrieben hohen Konsum – auch in der Schwangerschaft – ist zu warnen.

Quelle: https://www.carstens-stiftung.de/artikel/gruener-tee-in-der-krebspraevention.html

Zur Übersicht aller Artikel

Tee-Extrakt lindert Hautschäden bei Strahlentherapie

Tee-Extrakte können Hautschäden bei einer Strahlentherapie bei Krebs deutlich verringern. Sie wirken entzündungshemmend und führen auch nach Ende der Bestrahlung zu einer schnelleren Heilung der angegriffenen Haut. Das haben deutsche und amerikanische Forscher um Frank Pajonk von der Universität von Kalifornien in Los Angeles herausgefunden.

Sie brachten Extrakte von Grüntee und Schwarztee auf die Haut von Patienten auf und untersuchten außerdem deren Wirkung auf Zellkulturen. Dort hemmen sie die Ausschüttung von entzündungsfördernden Substanzen und schützen damit die Haut.

Die amerikanischen Forscher arbeiteten mit deutschen Kollegen vom Universitätskrankenhaus in Freiburg zusammen. Dort untersuchten sie sechzig Patienten mit Tumoren im Kopf-, Hals- und Beckenbereich. Durch die Bestrahlung der Krebsgeschwüre bekamen etliche der Patienten Schäden der Haut. „Das äußert sich erst in einer Rötung wie bei einem Sonnenbrand. Dann platzt die Haut auf. Die oberste Hautschicht ist dann nicht mehr vorhanden“, erklärt der an der Studie beteiligte Freiburger Strahlenmediziner Michael Henke gegenüber wissenschaft.de.

Die Forscher behandelten die damit verbundenen Entzündungen mit Tee-Extrakten. Sie verglichen dabei die Wirkung von Extrakten der Aufgüsse von Standardbeuteln Grüntee und Schwarztee. Beide Extrakte milderten die Schäden und unterstützten die Regenerationsfähigkeit der Haut. Im Vergleich schnitt Grüner Tee besser ab.

Mit dem Auftragen der Tee-Extrakte können Mediziner nicht nur die Hautverträglichkeit der Strahlentherapie verbessern. Auch auf den Therapieerfolg könnte sich die Methode positiv auswirken, schreiben die Forscher. „Hautschäden können dazu führen, dass wir eine Therapie unterbrechen müssen“, sagt Henke. Durch Anwendung der Tee-Extrakte könnten Mediziner möglichst genau dem optimalen Strahlentherapieplan folgen.

Quelle: https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/tee-extrakt-lindert-hautschaeden-bei-strahlentherapie/

Zur Übersicht aller Artikel