Wie gesund ist eigentlich grüner Tee?

Sadō oder Chadō sagen die Japaner, wenn sie eine Teestunde einlegen. Immer mit grünem Tee, in Japan wird nur solcher produziert. Allerdings klingt „Teestunde“ etwas hemdsärmelig angesichts dessen, was da zum jahrhundertealten Kulturgut gehört. Zeremonie oder Ritual trifft es eher.

Kennern ist Teeweg am liebsten, eine Zeremonie, die mit den vier Prinzipien Harmonie (wa), Respekt (kei), Reinheit (sei) und Stille (jaku) gleichsam auf das Verhalten ausstrahlen und im großen Ganzen den Lebensweg symbolisieren soll. Selbst, wenn der gerade nicht zu erkennen ist: Wer den Weg des Tees geht, wird belohnt. Zumindest mit Langmut. Und sonst?

In der westlichen Welt wird Grüntee vor allem wegen der ihm zugeschriebenen Wirkweisen auf die Gesundheit getrunken. Camellia sinensis, die Mutter aller Teepflanzen, wartet mit Schätzen auf, die sie wie eine kleine Apotheke funktionieren lassen – wie ein Supercocktail mit allerlei wohltuenden, vorbeugenden und sogar heilsamen Effekten. Immerhin gilt der sogenannte echte Teestrauch als Heilpflanze.

Damit er als solche wirken kann, braucht es einige Voraussetzungen. Zunächst müssen die Anbau-, Ernte- und Reinigungsmethoden so sein, dass weder Pestizide (Stichwort Glyphosat) eingesetzt werden, noch größere Gehalte an giftigen Pyrrolyzidinalkaloiden (PA) übrig bleiben. Eins wie das andere macht krank.

PA sind eine raffinierte Waffe der Natur. Pflanzen sichern damit ihr Überleben, indem sie sich Fraßfeinde vom Leib halten. Das Problem: Diese sekundären Pflanzenstoffe können die Leber des Menschen schädigen und lösen bei Versuchsmäusen Krebs aus. Erzeugnisse aus biologisch-nachhaltig bewirtschafteten Teegärten sind deshalb die beste Wahl.

Dann entscheiden die Zusammensetzung und Konzentration der unterschiedlichen Inhaltsstoffe über Qualität und Wirkung. Diese ist bei grünen (und weißen) Tees deshalb vielfältiger als bei Schwarztees, weil sie nicht fermentiert werden. Das heißt, die Blätter und gegebenenfalls Stengel durchlaufen keinen Oxidationsprozess, bei dem sich die Bestandteile und der durch Pressen austretende Zellsaft im Kontakt mit der Luft verändern. Sie werden nach dem Welken kurz erhitzt, geröstet oder gedämpft. Entsprechend bleiben die Vitalstoffe enthalten.

„Grüntee beinhaltet drei Bestandteile, die für die Gesundheit des Menschen von Wichtigkeit sind: Koffein, Öle und Polyphenole“, sagt Professor Johannes Huber, Hormonspezialist und Theologe aus Wien. Besonders lohnend ist der Blick auf die Polyphenole, einer Untergruppe der Sekundären Pflanzenstoffe, die in allen Pflanzen in gigantischer Vielfalt vorkommen und unter anderem für Duft, Geschmack und Farbe sorgen.

Das Penicillin der grünen Blätter

Dazu gehören auch die Catechine, deren prominentester Vertreter das Epigallocatechin-Gallat (EGCG) ist. Viele Wissenschaftler meinen, dass unsere Gesundheit am ehesten durch diesen Stoff gefördert wird. Für andere wiederum ergibt sich ein Gutteil seines Erfolgs aus dem Wechselspiel mit sämtlichen Inhaltsstoffen, einschließlich Vitaminen (vor allem Vitamin C), Spurenelementen (Zink, Mangan, Chrom), Aminosäuren (Theanin).

Johannes Huber nennt ECGC das Penicillin der grünen Blätter. „Von der Evolution hat Epigallat offensichtlich die Aufgabe bekommen, wie ein Antibiotikum Bakterien und andere Eindringlinge abzuwehren, und das leistet es auch beim Menschen.“ Es richtet seine Kraft beispielsweise gegen den Candida-Pilz, einen speziellen Feind des weiblichen Körpers. Darüber hinaus wirkt es entzündungshemmend und antioxidativ: Es stoppt die aggressiven freien Radikale, die den Zellkern und damit Erbinformationen schädigen und die Tumorentwicklung begünstigen. Verhindert Grüntee also Krebs?

„Mit der Beantwortung solcher Fragen muss man behutsam umgehen“, sagt Huber, der fünf Jahre Vorsitzender der Bioethik-Kommission war. In der internationalen Forschung, darunter der des National Institute for Health in Maryland/USA, scheine sich jedoch herauszukristallisieren, dass Grüntee einen Effekt auf manche Krebsarten ausübt. „Jedenfalls ist es kein Fehler, welchen zu trinken, um sich zu schützen.“ Vor Brustkrebs vielleicht, vor Hautkrebs oder dem Prostatakarzinom.

Auch in der Prävention bekommt Grüntee immer mehr einen Platz. Laut Huber vermag er Karies fernzuhalten und kann die Reparatur der Haut bei zu starker UV-Strahlung stimulieren. Sammle man sämtliche verfügbare wissenschaftliche Arbeiten, dann wären günstige Effekte auf Blutdruck, Cholesterin- und Blutzuckerspiegel (auch bei Diabetes), auf das Herz-Kreislauf-System und Körpergewicht wahrscheinlich. Ebenso lasse sich das Immunsystem stärken, die Verdauung fördern, die Darmflora positiv beeinflussen.

Nicht zuletzt ist Grüntee wahlweise ein Entspannungs- und Belebungsgetränk. Zuständig dafür sind die Catechine, Gerbstoffe, Theanin und natürlich Koffein. Koffein ist der Muntermacher, er erhöht die Aufmerksamkeit, Wachheit und Reaktionsschnelligkeit. In dem Zusammenhang hat inzwischen Matcha den Markt erobert – aufwendig zu sattgrünem Pulver vermahlener Blatttee von bester Qualität und mit den Inhaltsstoffen in Hochpotenz.

So ein Schälchen schaumig geschlagenes „Grünes Gold“ ist die wohl intensivste Art des Teegenusses, eine perfekte Espresso-Alternative, die darüber hinaus als stärkstes Antioxidans gilt. Matcha kann zwei bis vier Mal pro Woche getrunken werden. Ansonsten gibt es keine klaren Aussagen dazu, wie viel Grüntee der Mensch braucht, um davon nennenswert zu profitieren.

Doch wie so oft heißt es auch hier: Weniger ist mehr. Die Dosis macht bekanntlich das Gift, entsprechend schreiben Sachverständige dem ECGC nicht nur Positives zu. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (European Food Safety Authority, EFSA) ist 2018 zu dem Schluss gelangt: In Form von Nahrungsergänzungsmitteln kann grüner Tee in Dosierungen von 800 mg/Tag oder darüber die Leber schädigen.

Blattaufgüsse dagegen gelten gemäß EFSA als sicher und gut verträglich. In hochwertigen japanischen Produkten stecken besonders viel Catechine, in einem Liter 140 bis 190 Milligramm. Mengen, die ausreichen. Und weil einmal keinmal ist, kommt es auf Regelmäßigkeit an.

Ja, und schließlich die Zubereitung, die selbst in ihrer schlichtesten Form ein wenig Wissen und Zeit benötigt. Im Ergebnis ist es das Aroma samt der verschiedenen Farbnuancen und Intensitäten, was Liebhaber so mögen: von grasig und frisch-fruchtig über nussig-süßlich bis feinherb und edelbitter. Milch als Zugabe ist traditionell tabu, es setzt die Substanzen außer Gefecht. Allenfalls darf´s ein wenig Honig sein, die Kombination ist eine Wunderwaffe bei Erkältungen.

Die Chinesen sind diesbezüglich lässiger. Es braucht keine spezielle Teezeit. Becher, Schale oder ein Schraubdeckelglas gehören zu jeder Mahlzeit, jedem Geschäftsessen, jeder Wanderarbeit. Apropos, der Ordnung halber sei noch erwähnt, dass die Geschichte des grünen Tees im zweiten Jahrtausend v. Chr. in China begonnen hat und um 550 n.Chr. mit buddhistischen Mönchen nach Japan gelangt ist. Im alten China war es der Gelehrte T’ien Yiheng, der auf die seelische und spirituelle Dimension aufmerksam machte: „Man trinkt Tee, um den Lärm der Welt zu vergessen.“

Quelle: https://www.handelsblatt.com/arts_und_style/health/gruentee-wie-gesund-ist-eigentlich-gruener-tee/24107606.html

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Grüntee und Alterung

Im Alter scheint offenbar der Körper mehr auf den Fettstoffwechsel zu setzen, der Fett­einbau wird gefördert, der Kohlenhydratimport in der Zelle reduziert. Dem kann in einfacher Weise mit dem Grünen Tee entgegen­gewirkt werden. An einfachen Lebewesen, wie an der Hefe und der Drosophilia-Fliege untersucht man seit vielen Jahren Gene, die die Lebensdauer beeinflussen. Dabei offen­baren sich Mosaiksteine, die gut in das Bild des Grünen Tees passen: Unterdrückt man die Fettversorgung des Körpers, wird ande­rerseits die Zuckerbildung in der Leber erhöht und gleichzeitig die Sensibilität der Zellen für Kohlenhydrate ver­stärkt, so dass letztendlich im Blut die Zuckerkonzentration sinkt – wenn man dies durch Genmanipulationen erreicht, dann prolongiert sich deutlich die Lebensdauer der Ver­suchstiere. In diese Re­gelkreise greift auch der Grüne Tee ein. Die Übereinstimmung seiner Wirkung mit den Genexperi­menten an Hefe und Fliege verhärten von einer anderen Seite den gesundheitsfördernden Effekt dieses Getränkes.

Der Grüne Tee scheint auch jene Menschen zu schützen, die das berühmte Gas Stickmonoxyd (NO) nicht in ausreichendem Maße in ihren Blutgefäßzellen herstellen können. Das NO er­laubt den Adern in unserem Körper, sich zu relaxieren, zu ent­span­nen, sich auszudehnen, damit letztendlich die Durchblu­tung zu verbessern. Dies tut jenen Organen gut, zu denen das Blut transportiert wird, aber auch die Blutgefäßzellen selbst haben davon einen großen Nutzen.

Jeder Krampf, der entsteht, wenn das krampflösende Stickmonoxyd fehlt, schadet auch dem Blutgefäß selbst. Es verliert seine Funktionsfähigkeit, wird an­fälliger für Radikale und verkalkt. Neue Untersuchun­gen demonstrierten (DUFFY), dass der Grüntee auch ein Ent­span­nungsgetränk für das Epithel, der Innenauskleidung der Blut­gefäße ist. Es relaxiert sie und schützt sie dadurch auf die­sem Weg.

Dadurch sinkt auch der Blutdruck – ebenfalls ein Erfolg des Grünen Tees. Vor allem bei postmenopausalen Frauen (Hodgson) konnte der blutdrucksreduzierende Effekt sehr schön nachgewiesen werden. Wahrscheinlich hängt auch dies mit dem Stickmonoxyd in der Postmenopause zusammen. Das Östrogen des Eierstockes ist ein starker Induktor dieses Gas, es sorgt für seine Freisetzung im Blut, was einen Aspekt der Herzprotektion durch die Eierstockshormone erklärt.

Fehlen in der Postmenopause die Östrogene, so beobachten manche Frauen das plötzliche Entstehen einer labilen Hypertonie: Der Blutdruck steigt an, obwohl man Lebensgewohnheiten und Essen nicht änderte, normalisiert sich nach einiger Zeit, um dann erneut hoch zu werden. Verständlicherweise beunru­higt das die weibliche Patientin. Findet man bei der kardiologi­schen Konsultation keine Grund für den plötzlich schwanken­den Blutdruck, soll man sich in Erin­nerung rufen, dass sowohl das Östrogen, wie auch der Grüntee die vegetative, die nerv­liche Situation der Blutgefäße günstig beeinflusst. Eine Probe aufs Exempel würde sich auszahlen.

Quelle: https://www.drhuber.at/gruener-tee/

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Wie gesund ist eigentlich grüner Tee?

Sadō oder Chadō sagen die Japaner, wenn sie eine Teestunde einlegen. Immer mit grünem Tee, in Japan wird nur solcher produziert. Allerdings klingt „Teestunde“ etwas hemdsärmelig angesichts dessen, was da zum jahrhundertealten Kulturgut gehört. Zeremonie oder Ritual trifft es eher.

Kennern ist Teeweg am liebsten, eine Zeremonie, die mit den vier Prinzipien Harmonie (wa), Respekt (kei), Reinheit (sei) und Stille (jaku) gleichsam auf das Verhalten ausstrahlen und im großen Ganzen den Lebensweg symbolisieren soll. Selbst, wenn der gerade nicht zu erkennen ist: Wer den Weg des Tees geht, wird belohnt. Zumindest mit Langmut. Und sonst?

In der westlichen Welt wird Grüntee vor allem wegen der ihm zugeschriebenen Wirkweisen auf die Gesundheit getrunken. Camellia sinensis, die Mutter aller Teepflanzen, wartet mit Schätzen auf, die sie wie eine kleine Apotheke funktionieren lassen – wie ein Supercocktail mit allerlei wohltuenden, vorbeugenden und sogar heilsamen Effekten. Immerhin gilt der sogenannte echte Teestrauch als Heilpflanze.

Damit er als solche wirken kann, braucht es einige Voraussetzungen. Zunächst müssen die Anbau-, Ernte- und Reinigungsmethoden so sein, dass weder Pestizide (Stichwort Glyphosat) eingesetzt werden, noch größere Gehalte an giftigen Pyrrolyzidinalkaloiden (PA) übrig bleiben. Eins wie das andere macht krank.

PA sind eine raffinierte Waffe der Natur. Pflanzen sichern damit ihr Überleben, indem sie sich Fraßfeinde vom Leib halten. Das Problem: Diese sekundären Pflanzenstoffe können die Leber des Menschen schädigen und lösen bei Versuchsmäusen Krebs aus. Erzeugnisse aus biologisch-nachhaltig bewirtschafteten Teegärten sind deshalb die beste Wahl.

Dann entscheiden die Zusammensetzung und Konzentration der unterschiedlichen Inhaltsstoffe über Qualität und Wirkung. Diese ist bei grünen (und weißen) Tees deshalb vielfältiger als bei Schwarztees, weil sie nicht fermentiert werden. Das heißt, die Blätter und gegebenenfalls Stengel durchlaufen keinen Oxidationsprozess, bei dem sich die Bestandteile und der durch Pressen austretende Zellsaft im Kontakt mit der Luft verändern. Sie werden nach dem Welken kurz erhitzt, geröstet oder gedämpft. Entsprechend bleiben die Vitalstoffe enthalten.

„Grüntee beinhaltet drei Bestandteile, die für die Gesundheit des Menschen von Wichtigkeit sind: Koffein, Öle und Polyphenole“, sagt Professor Johannes Huber, Hormonspezialist und Theologe aus Wien. Besonders lohnend ist der Blick auf die Polyphenole, einer Untergruppe der Sekundären Pflanzenstoffe, die in allen Pflanzen in gigantischer Vielfalt vorkommen und unter anderem für Duft, Geschmack und Farbe sorgen.

Das Penicillin der grünen Blätter

Dazu gehören auch die Catechine, deren prominentester Vertreter das Epigallocatechin-Gallat (EGCG) ist. Viele Wissenschaftler meinen, dass unsere Gesundheit am ehesten durch diesen Stoff gefördert wird. Für andere wiederum ergibt sich ein Gutteil seines Erfolgs aus dem Wechselspiel mit sämtlichen Inhaltsstoffen, einschließlich Vitaminen (vor allem Vitamin C), Spurenelementen (Zink, Mangan, Chrom), Aminosäuren (Theanin).

Johannes Huber nennt ECGC das Penicillin der grünen Blätter. „Von der Evolution hat Epigallat offensichtlich die Aufgabe bekommen, wie ein Antibiotikum Bakterien und andere Eindringlinge abzuwehren, und das leistet es auch beim Menschen.“ Es richtet seine Kraft beispielsweise gegen den Candida-Pilz, einen speziellen Feind des weiblichen Körpers. Darüber hinaus wirkt es entzündungshemmend und antioxidativ: Es stoppt die aggressiven freien Radikale, die den Zellkern und damit Erbinformationen schädigen und die Tumorentwicklung begünstigen. Verhindert Grüntee also Krebs?

„Mit der Beantwortung solcher Fragen muss man behutsam umgehen“, sagt Huber, der fünf Jahre Vorsitzender der Bioethik-Kommission war. In der internationalen Forschung, darunter der des National Institute for Health in Maryland/USA, scheine sich jedoch herauszukristallisieren, dass Grüntee einen Effekt auf manche Krebsarten ausübt. „Jedenfalls ist es kein Fehler, welchen zu trinken, um sich zu schützen.“ Vor Brustkrebs vielleicht, vor Hautkrebs oder dem Prostatakarzinom.

Auch in der Prävention bekommt Grüntee immer mehr einen Platz. Laut Huber vermag er Karies fernzuhalten und kann die Reparatur der Haut bei zu starker UV-Strahlung stimulieren. Sammle man sämtliche verfügbare wissenschaftliche Arbeiten, dann wären günstige Effekte auf Blutdruck, Cholesterin- und Blutzuckerspiegel (auch bei Diabetes), auf das Herz-Kreislauf-System und Körpergewicht wahrscheinlich. Ebenso lasse sich das Immunsystem stärken, die Verdauung fördern, die Darmflora positiv beeinflussen.

Nicht zuletzt ist Grüntee wahlweise ein Entspannungs- und Belebungsgetränk. Zuständig dafür sind die Catechine, Gerbstoffe, Theanin und natürlich Koffein. Koffein ist der Muntermacher, er erhöht die Aufmerksamkeit, Wachheit und Reaktionsschnelligkeit. In dem Zusammenhang hat inzwischen Matcha den Markt erobert – aufwendig zu sattgrünem Pulver vermahlener Blatttee von bester Qualität und mit den Inhaltsstoffen in Hochpotenz.

So ein Schälchen schaumig geschlagenes „Grünes Gold“ ist die wohl intensivste Art des Teegenusses, eine perfekte Espresso-Alternative, die darüber hinaus als stärkstes Antioxidans gilt. Matcha kann zwei bis vier Mal pro Woche getrunken werden. Ansonsten gibt es keine klaren Aussagen dazu, wie viel Grüntee der Mensch braucht, um davon nennenswert zu profitieren.

Doch wie so oft heißt es auch hier: Weniger ist mehr. Die Dosis macht bekanntlich das Gift, entsprechend schreiben Sachverständige dem ECGC nicht nur Positives zu. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (European Food Safety Authority, EFSA) ist 2018 zu dem Schluss gelangt: In Form von Nahrungsergänzungsmitteln kann grüner Tee in Dosierungen von 800 mg/Tag oder darüber die Leber schädigen.

Blattaufgüsse dagegen gelten gemäß EFSA als sicher und gut verträglich. In hochwertigen japanischen Produkten stecken besonders viel Catechine, in einem Liter 140 bis 190 Milligramm. Mengen, die ausreichen. Und weil einmal keinmal ist, kommt es auf Regelmäßigkeit an.

Ja, und schließlich die Zubereitung, die selbst in ihrer schlichtesten Form ein wenig Wissen und Zeit benötigt. Im Ergebnis ist es das Aroma samt der verschiedenen Farbnuancen und Intensitäten, was Liebhaber so mögen: von grasig und frisch-fruchtig über nussig-süßlich bis feinherb und edelbitter. Milch als Zugabe ist traditionell tabu, es setzt die Substanzen außer Gefecht. Allenfalls darf´s ein wenig Honig sein, die Kombination ist eine Wunderwaffe bei Erkältungen.

Die Chinesen sind diesbezüglich lässiger. Es braucht keine spezielle Teezeit. Becher, Schale oder ein Schraubdeckelglas gehören zu jeder Mahlzeit, jedem Geschäftsessen, jeder Wanderarbeit. Apropos, der Ordnung halber sei noch erwähnt, dass die Geschichte des grünen Tees im zweiten Jahrtausend v. Chr. in China begonnen hat und um 550 n.Chr. mit buddhistischen Mönchen nach Japan gelangt ist. Im alten China war es der Gelehrte T’ien Yiheng, der auf die seelische und spirituelle Dimension aufmerksam machte: „Man trinkt Tee, um den Lärm der Welt zu vergessen.“

Quelle: https://www.handelsblatt.com/arts_und_style/health/gruentee-wie-gesund-ist-eigentlich-gruener-tee/24107606.html?ticket=ST-3543411-KjXNOyDcN3bedyxl9Mfh-ap4

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Grüner Tee gegen Schuppenflechte/Psoriasis ?

Grüner Tee hilft womöglich gegen Hauterkrankungen wie Schuppenflechte oder Lupus Erythematodes. Zumindest im Tierversuch hatte ein Sud aus unfermentierten Teeblättern die verschiedenen Krankheitsbilder von Immundefekten der Haut heilen können, so das Ergebnis einer US-Studie.

Bei Schuppenflechte, der so genannten Psoriasis, lösen Immunzellen, die eigentlich gegen Entzündungen schützen sollen, einen Überschuss an Zytokinen aus. Diese Proteine regulieren normalerweise das Wachstum und die Differenzierung von Zellen, doch verursacht ein Zuviel davon selbst Entzündungen und eine Überproduktion an Hautzellen. Zudem bilden Erkrankte zuwenig Caspase-14 aus – ein Eiweiß, das auf Gene wirkt, die den Lebenszyklus von Hautzellen regulieren.

Bei Psoriasis ist dieser Prozess unterbrochen. Da Hautzellen erst absterben, wenn neue gebildet wurden, verdickt und entzündet sich die Haut an dieser Stelle und blättert ab. Durch Polyphenole aus dem Tee wird die Bildung von Caspase-14 angeregt und damit die Hautzellproduktion normalisiert.

Zudem bewirkt der Extrakt, dass das Antigen PCNA (proliferating cell nuclear antigen) seltener aktiv wird. Es wird abgelesen, wenn sich Hautzellen teilen, doch geschieht dies bei Schuppenflechte zu oft und beschleunigt dadurch die Entstehung von Hautzellen. Denn es kommt im Krankheitsfall in allen Hautschichten vor, während es bei gesunden Menschen nur in der Basalschicht der Epidermis arbeitet. Die Tee-Polyphenole drängen sie zurück, sodass nur in der Basalschicht normale PCNA-Spiegel verblieben.

Nun hoffen die Forscher, basierend auf dieser Entdeckung neue Therapien gegen diverse Autoimmunkrankheiten der Haut Hautkrankheiten entwickeln zu können. Viele der momentan gängigen Behandlungen sind häufig noch riskant und Nebenwirkungen verbunden wie etwa die Bestrahlung mit UV-Licht, die auf Dauer zu Hautkrebs führen kann. (dl)

Quelle: https://www.spektrum.de/news/gruener-tee-gegen-schuppenflechte/896658

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Kann grüner Tee beim Abnehmen helfen und Fettleibigkeit verhindern?

Seit Jahrhunderten trinken Menschen grünen Tee, sei es wegen seines Geschmacks oder wegen erhoffter gesundheitlicher Vorteile. Da grüner Tee viele verschiedene positive gesundheitliche Auswirkungen auf den Körper hat, untersuchten Forschende jetzt, wie sich der Konsum von grünem Tee auf Fettleibigkeit und das Abnehmen auswirkt.

Grüner Tee verhindert Fettleibigkeit bei Mäusen

Die Wissenschaftler der Ohio State University stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass grüner Tee die Gewichtsabnahme bei Fettleibigkeit unterstützt. Die Mediziner publizierten die Ergebnisse ihrer Studie in dem englischsprachigen Fachblatt „Journal of Nutritional Biochemistry“.

Positive Auswirkungen von grünem Tee

Jüngste Forschungsprojekte haben bereits eine interessante Mischung aus potenziellen gesundheitlichen Vorteilen des Konsums von grünem Tee aufgedeckt. Dazu gehören beispielsweise der Schutz empfindlicher Zähne, die Abschwächung der Symptome von Alzheimer, die Abwehr von Bakterien und sogar die Verhinderung von Herzinfarkten. Frühere Studien hatten außerdem angedeutet, dass grüner Tee durch die entzündungshemmende Wirkung auf die Darmgesundheit auch ein wichtiger Faktor für den Abbau von Fettleibigkeit sein kann.

Bisherige Studie ergaben widersprüchliche Ergebnisse

Die neuesten faszinierenden Beobachtungen stammen von Ernährungswissenschaftlern der Ohio State University (OHU). Diese untersuchten, wie grüner Tee die Fettleibigkeit bei Mäusen einschränken kann. „Die Ergebnisse von Studien, die sich mit Adipositas-Management befassen, waren bisher stark gemischt“, erklärt Studienautor Richard Bruno von der Ohio State University in einer Pressemitteilung. Einige Studien scheinen festgestellt zu haben, dass grüner Tee die Gewichtsabnahme unterstützt, bei anderen Untersuchungen wurde kein solcher Effekt beobachtet, wahrscheinlich aufgrund der Komplexität der Ernährung im Verhältnis zu einer Reihe von Lebensstilfaktoren.

Wie war die Studie aufgebaut?

Die aktuelle Studie fand über einen Zeitraum von acht Wochen statt, an einer Gruppe von männlichen Mäusen. Die Hälfte der Tiere erhielt eine fettreiche Ernährung, um Fettleibigkeit hervorzurufen, und die andere Hälfte verzehrte eine normale, gesunde Ernährung. In beiden Gruppen wurde jeweils der Hälfte der Tiere grünes Tee-Extrakt unter die Nahrung gemischt. Diese Zugabe machte etwa zehn Prozent ihrer gesamten Ernährung aus. Bei einem Menschen würde dies der Menge entsprechen, welche wir durch zehn Tassen grünen Tee am Tag zu uns nehmen. Weibliche Mäuse waren in der Studie nicht enthalten, da sie gegen durch Ernährung induzierte Fettleibigkeit und Insulinresistenz resistent sind, erklären die Forschenden. Die Wissenschaftler maßen für ihre Untersuchung Körpergewicht, Fettgewebe, Insulinresistenz, Entzündungen im Darm und Fettgewebe, die Zusammensetzung der Darmmikroben und wie sich die Darmbakterien und ihre Derivate in den Blutkreislauf verschieben, so dass sie Entzündungen fördern.

Vorteile durch die Aufnahme von grünem Tee

Dies erlaubte den Medizinern, eine Reihe nützlicher Beobachtungen herauszuarbeiten, vor allem, dass die fetten Mäuse, deren Ernährung mit grünem Tee ergänzt wurden, um 20 Prozent weniger Gewicht zunahmen als die Tiere ohne Nahrungsergänzung. Diese Mäuse zeigten außerdem auch eine geringere Insulinresistenz, ein Risikofaktor beim Auftreten von Diabetes. Die mit grünem Tee gefütterten Tiere wiesen auch gesündere Ansammlungen von Mikroben im Darm und weniger Entzündungen im Fettgewebe und Darm auf. Sie waren auch weniger anfällig für ein Leaky-Gut-Syndrom (durchlässiger Darm), bei dem die Wand des Dünndarms beschädigt ist und giftige Stoffe in den Blutstrom austreten.

Weitere Forschung ist nötig

„Die Studie liefert Beweise dafür, dass grüner Tee das Wachstum von gesunden Darmbakterien fördert, und dies führt zu einer Reihe von Vorteilen, die das Risiko von Fettleibigkeit signifikant senken“, berichtet Studienautor Bruno. Obwohl die Ergebnisse vielversprechend sind, ist es noch unklar, wie sich grüner Tee auf die Gewichtszunahme beim Menschen auswirkt. Selbst wenn der Tee eine Gewichtsabnahme erleichtert, stellt sich immer noch die Frage, ob es besser ist, Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen oder Tee normal zu trinken, da der Körper seine Antioxidantien metabolisiert. Es könnte besser sein, den ganzen Tag über grünen Tee mit der Nahrung zu sich zu nehmen, wie dies bei den Mäusen der Fall war, sagen die Mediziner. Eine Folgestudie an Menschen soll jetzt offene Fragen klären. Dabei soll besonders untersucht werden, ob und wie zuverlässig grüner Tee einen durchlässigen Darm verhindern kann. Zukünftige Untersuchungen sollten dann aber unbedingt klären, wie der Konsum von grünem Tee Fettleibigkeit abwenden kann, betonen die Wissenschaftler. (as)

Quelle: https://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/kann-gruener-tee-beim-abnehmen-helfen-und-fettleibigkeit-verhindern-20190315445774

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Grüner Tee in der Krebsprävention

Auf der Suche nach krebsvorbeugenden Substanzen stoßen Wissenschaftler in den letzten Jahren häufig auf Inhaltsstoffe von Pflanzen, darunter z.B. das sog. Epigallocatechingallat (EGCG), das in hohem Maße im Grünen Tee vorzufinden ist.

Unter der Bezeichnung „Krebs“ werden eine Reihe unterschiedlicher (Tumor-)Erkrankungen zusammengefasst, die die Gemeinsamkeit haben, dass sie mit einem vermehrten Gewebewachstum einhergehen. Laut den aktuellen Erhebungen der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland erkranken jährlich insgesamt ca. 424.250 Menschen an Krebs (ca. 218.250 Männer und ca. 206.000 Frauen).

Bei der Entstehung von Krebserkrankungen spielen die sogenannten vermeidbaren Risikofaktoren wie Rauchen, ungesunde Ernährung, hoher Alkoholkonsum, Umwelteinflüsse wie Feinstaub, aber auch häufige Sonnenbrände, sowie Toxin- oder Strahlenexposition am Arbeitsplatz eine bedeutende Rolle, wobei das Rauchen in der Ursachenliste mit einer Rate zwischen einem Viertel und einem Drittel aller Krebstodesfälle ganz oben anzutreffen ist.

Auf der Suche nach krebsvorbeugenden Substanzen stoßen die Wissenschaftler in den letzten Jahren häufig auf Inhaltsstoffe in Organismen wie Gemüse- oder Gewürzpflanzen, deren krebshemmende Wirkung in Experimenten und klinischen Studien geprüft wird. In den letzten Jahren ziehen vermehrt gesundheitserhaltende Substanzen pflanzlichen Ursprungs die Aufmerksamkeit der Wissenschaftlicher auf sich, wie sie in hohem Maße im Grünen Tee vorzufinden sind, so z.B. das sog. Epigallocatechingallat (EGCG), ein Katechin, das zur Untergruppe der Polyphenole gehört. Diesem Katechin wird neben antioxidativen Eigenschaften eine höhere Schutzfunktion der Zellen nachgesagt. In Verbindung mit Krebs würde dies eine Hemmung von Prozessen des Krebszellenwachstums bedeuten.

Grüner Tee wird wie Schwarzer Tee und Oolong-Tee aus der Teepflanze, Camellia sinensis, hergestellt, unterläuft aber in der weiteren Verarbeitung nicht wie diese beiden Teesorten dem Fermentationsprozess [a,2]. So lässt sich die (rötlich-)braune Farbe mancher Teesorten erklären, während der Grüne Tee seine grüne Farbe beibehält. Besonders im asiatischen Raum wird Grüner Tee konsumiert, findet aber im westlichen Raum immer mehr Anhänger. Neben der krebshemmenden Wirkung konnte in experimentellen Untersuchungen und klinischen Studien auch gezeigt werden, dass den Inhaltsstoffen des Grünen Tees eine wichtige Rolle als Radikalfänger in der Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der Verhinderung der Zellschädigung durch Oxidation (z.B. bei Rauchern) zukommen. Da Camellia sinensis die Pflanze mit dem höchsten Fluoridgehalt ist, trägt das Trinken von (Grünem) Tee zudem noch zur Kariesprophylaxe bei.

Mehrere in Japan durchgeführte epidemiologische Studien weisen auf dessen krebshemmende Wirkung hin. Dabei wurde in einer Studie festgestellt, dass die Lebenszeitverlängerung von Krebspatienten, die Tag für Tag um die zehn Tassen Grünen Tee tranken, 8,7 Jahre (Frauen) bzw. 3 Jahre (Männer) betrug. In der Kontrollgruppe, die täglich lediglich drei Tassen des Tees zu sich genommen hatten, konnte dieser Effekt nicht beobachtet werden.

Besonders die Erkrankung an Krebsarten wie Darm-, Blasen-, Brust-, Magen-, Bauchspeicheldrüsen-, Lungen-, Speiseröhrenkrebs und insbesondere Prostatakrebs könnte durch den regelmäßigen Konsum mehrerer Tassen Grünen Tees pro Tag verhindert werden, wie die meisten der vorliegenden Studien vermitteln. In einer aktuellen randomisierten Studie erhielten 60 männliche Probanden, die an einer Vorstufe des Prostatakrebs litten, über einen Zeitraum von einem Jahr entweder drei Kapseln à 200 mg Extrakt aus den Katechinen des Grünen Tees oder Placebo. Nur bei einem der 30 Probanden in der Gruppe, die Grünen Tee zu sich genommen hat, wurde nach Ende der Studienzeit ein Tumor festgestellt, während in der Placebo-Gruppe 9 von 30 Probanden Tumoren aufwiesen.

Eine kürzlich in Japan durchgeführte Beobachtungsstudie (Ohsaki-Studie) konnte jedoch die in den letzten Jahren aufgezeigten positiven Effekte nicht bestätigen. Die Langzeitstudie, in deren Rahmen die Effekte verschieden hohen Konsums Grünen Tees bei über 40.000 Erwachsenen im Alter zwischen 40 und 79 über 11 Jahre beobachtet worden waren, konnte allerdings keine verminderte Sterblichkeit hinsichtlich auftretender Krebserkrankungen aufzeigen. Insbesondere die in früheren Studien gezeigten Erfolge bei Prostatakrebs konnten nicht bestätigt werden. Demgegenüber steht ein deutlicher Rückgang von Sterbefällen in Verbindung mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Gruppe, die täglich mehr als 3 bzw. 4 Tassen Grünen Tee getrunken haben.

Aufgrund der aktuellen Widerlegungen der positiven Erwartungen hinsichtlich einer krebsvorbeugenden Wirkung von Grünem Tee kann jedoch keine entgültige Empfehlung ausgesprochen werden, bevor nicht weitere, vergleichbare Studien die aktuellen Ergebnisse bestätigen oder widerlegen. In den klinischen Beobachtungen verursachte der Grüne Tee kaum unerwünschte Wirkungen. Vor einem übertrieben hohen Konsum – auch in der Schwangerschaft – ist zu warnen.

Quelle: https://www.carstens-stiftung.de/artikel/gruener-tee-in-der-krebspraevention.html

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Wirkstoff aus dem grünen Tee zur Endometriose- und Myomtherapie

Die Endometriose und der Uterus myomatosus sind die häufigsten gutartigen Erkrankungen der Frau. Ein möglicher kostengünstiger und  nebenwirkungsarmer Therapieansatz für diese beiden Erkrankungen könnte der Einsatz von Epigallocatechin-3-Gallate (EGCG) sein, dem Hautptwirkstoff des grünen Tees.

Die in Deutschland von den Krankenkassen zugelassenen Therapieoptionen der Endometriose bestehen in der operativen Sanierung, dermedikamentösen Behandlung mit Dienogest sowie mit GnRH-Analoga. Im Off-Label-Use finden orale Kontrazeptiva im Langzyklus sowie das Levornogestrel-freisetzende Intrauterinpessar bzw. Kombinationen häufige Anwendung.

Das Behandlungsspektrum des symptomatischen Uterus myomatosus besteht aus der präoperativen Therapie mit Gn-RH-Analoga [8], der Therapie mit Ulipristalacetat, der Embolisation der Arteria uterina, der HiFUS [Magnetic Resonance Guided Focused Ultrasound for Fibroid Treatment, 14 sowie verschiedenen organerhaltenden bzw. nicht organerhaltenden Operationstechniken. Die medikamentöse Therapie ist in Deutschland budgetintensiv und in vielen Ländern der Welt für betroffene Frauen nicht erhältlich, was auch für die operativen und radiologischen Interventionstechniken gilt. Es wäre ideal, wenn es Substanzen gäbe, die frei erhältlich, nicht kostenintensiv, wirksam und nebenwirkungsarm wären. Ein möglicher Therapieansatz in diesem Sinne könnte der Einsatz von Epigallocatechin-3-Gallat (EGCG), dem Hauptwirkstoff (Hauptcatechin) des grünen Tees sein.

EGCG und Endometriose

Bisher liegen In-vitro- sowie In-vivo-Studien vor. So konnte an separierten Stroma- und Epithelzellen des Hamster-endometriums gezeigt werden, dass EGCG die E2-stimulierte Aktivierung, die Proliferation sowie die VEGF-Expression unterdrückt. Die antiangiogenen Effekte des EGCG wurden auch im Mausmodell bestätigt: Die Entwicklung einer experimentellen Endometriose kann gehemmt werden, wobei dies über die VEGF-A- Supression und eine Verringerung der Gefäßdichte realisiert wird. Außerdem kann EGCG neben der Angiogenese auch die VEGF-C- sowie die VEGFR-2 Expression unterdrücken und somit Einfluss auf verschiedene Signaltransduktionswege nehmen. Zwischenzeitlich konnte ein Prodrug des EGCG entwickelt werden, das die Bioverfügbarkeit und die Wirksamkeit im Vergleich zum EGCG im Endometriose-Mausmodell verbesserte.

Eine signifikante Reduktion der Zellproliferation und der Gefäßdichte sowie eine zunehmende Apoptose konnte in humanen Zellkulturen sowie im Mausmodell bestätigt werden. Derzeit liegen noch keine Studien am Menschen vor. Hier würden sich zunächst randomisierte Placebo-Studien anbieten oder aber der Ansatz Dienogest versus Dienogest + EGCG über sechs Monate. Man sollte nach den vorliegenden Daten mit mindestens 600 mg/d sechs Monate lang behandeln.

EGCG und Uterus myomatosus

Im Gegensatz zur Endometriose liegt für den symptomatischen Uterus myomatosus eine doppelblind placebokontrollierte randomisierte klinische Studie vor. 33 Frauen mit symptomatischen Uterus myomatosus (Myome > 2 cm3) erhielten für vier Monate 800 mg Grüntee-Extrakt (n = 22; EGCG 45%) bzw. 800 mg Placebo (n = 17, brauner Reis). Ausgewertet wurde: Myom-Volumen, Symptombeschwerden, Health-related Quality of Life (HRQL), der Blutverlust (ml/Monat) sowie das Hämoglobin (Hb, g/dL). In der Placebo Gruppe kam es zu sechs Drop-outs. Insgesamt zeigte sich, dass es in der Placebo-Gruppe zu einer Myomvergrößerung (24,3%) im Studienverlauf kam, während in der Verum-Gruppe eine Myomreduktion von 32,6% zu verzeichnen war. Dieser Effekt entspricht auch anderen modernen Therapieansätzen. Hinsichtlich der Symptomschwere zeigte sich unter EGCG eine signifikante Verbesserung im Vergleich zu Placebo (32,4%, p = 0,0001). Gleiches galt für die HRQL (18,53%, p = 0,01).

Auch bei den Anämieparametern Blutverlust (in ml) und Hämoglobin zeigten sich signifikante Effekte zugunsten EGCG im Vergleich zu Placebo. Die Reduktion des Myomvolumens wird auf die Apoptoseinduktion zurückgeführt, während antiinflammatorische Effekte nicht zu den primären Wirkmechanismen zu zählen sind.

Zusammenfassung

Epigallocatechin-3-Gallat wird intensiv untersucht. Die Substanz verfügt über zahlreiche interessante Wirkmechanismen, wie z.B. Hemmung des Zellzyklus, Antioxidanz, Apoptoseinduktion, Antiinflammation, Antiproliferation, Angiogenesemodulation, Metastasierungshemmung (über MMP, TIMP-2, Vimentin), Beeinflussung der Expression und Funktion von Wachstums- und Transkriptionsfaktoren sowie von verschiedenen Proteinkinasen.

Der Einsatz des als Nahrungsergänzungsmittel in Deutschland freiverkäuflichen EGCG bei Endometriose muss in klinischen Studien weiter untersucht werden, wie dies auch bei anderen komplementären Behandlungsformen geschieht. Sollten sich die beschriebenen Befunde beim symptomatischen Uterus myomatosus in größeren Studien reproduzieren lassen, so wäre der Einsatz von EGCG therapeutisch, aber auch i.S. der Chemoprävention [28] sicher, effektiv und kostengünstig sowie für eine breite Bevölkerung (z.B. in der zweiten und dritten Welt) erhältlich.

Das EGCG kann derzeit in freiverkäuflichen Kapseln verabreicht werden, um die entsprechenden Wirkspiegel zu gewährleisten, die mit dem Genuss von grünem Tee leider nicht zu erreichen sind.

Quelle: https://www.natum.de/files/natum_gruener_tee_proof.pdf

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Tee-Extrakt lindert Hautschäden bei Strahlentherapie

Tee-Extrakte können Hautschäden bei einer Strahlentherapie bei Krebs deutlich verringern. Sie wirken entzündungshemmend und führen auch nach Ende der Bestrahlung zu einer schnelleren Heilung der angegriffenen Haut. Das haben deutsche und amerikanische Forscher um Frank Pajonk von der Universität von Kalifornien in Los Angeles herausgefunden.

Sie brachten Extrakte von Grüntee und Schwarztee auf die Haut von Patienten auf und untersuchten außerdem deren Wirkung auf Zellkulturen. Dort hemmen sie die Ausschüttung von entzündungsfördernden Substanzen und schützen damit die Haut.

Die amerikanischen Forscher arbeiteten mit deutschen Kollegen vom Universitätskrankenhaus in Freiburg zusammen. Dort untersuchten sie sechzig Patienten mit Tumoren im Kopf-, Hals- und Beckenbereich. Durch die Bestrahlung der Krebsgeschwüre bekamen etliche der Patienten Schäden der Haut. „Das äußert sich erst in einer Rötung wie bei einem Sonnenbrand. Dann platzt die Haut auf. Die oberste Hautschicht ist dann nicht mehr vorhanden“, erklärt der an der Studie beteiligte Freiburger Strahlenmediziner Michael Henke gegenüber wissenschaft.de.

Die Forscher behandelten die damit verbundenen Entzündungen mit Tee-Extrakten. Sie verglichen dabei die Wirkung von Extrakten der Aufgüsse von Standardbeuteln Grüntee und Schwarztee. Beide Extrakte milderten die Schäden und unterstützten die Regenerationsfähigkeit der Haut. Im Vergleich schnitt Grüner Tee besser ab.

Mit dem Auftragen der Tee-Extrakte können Mediziner nicht nur die Hautverträglichkeit der Strahlentherapie verbessern. Auch auf den Therapieerfolg könnte sich die Methode positiv auswirken, schreiben die Forscher. „Hautschäden können dazu führen, dass wir eine Therapie unterbrechen müssen“, sagt Henke. Durch Anwendung der Tee-Extrakte könnten Mediziner möglichst genau dem optimalen Strahlentherapieplan folgen.

Quelle: https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/tee-extrakt-lindert-hautschaeden-bei-strahlentherapie/

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Grüner Tee und Amyloidose

Dem grünen Tee (Camellia sinensis) werden seit langem vielseitige gesundheitsfördernde Effekte zugesprochen, ohne schwerwiegende Komplikationen aufzuweisen. Ungefähr ein Drittel der Trockenmasse des grünen Tees machen Catechine aus, die zur Untergruppe der Polyphenole zählen und aufgrund seiner positiven gesundheitsfördernden Wirkung geschätzt wird.

Epigallocatechingallat (EGCG) ist der Hauptanteil dieser Substanzen in grünem Tee, dem vielseitige gesundheitsfördernde Effekte zugesprochen werden. Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass die gesundheitsfördernden Effekte am ehesten durch EGCG (Epigallocatechin-3-Gallat), verursacht werden. In einem Liter Tee sind ca. 140 – 190 mg EGCG enthalten.

In einem Tiermodell des Morbus Alzheimer konnte durch die Anwendung von EGCG einer Verminderung der Amyloidablagerungen erreicht werden. Weiterhin konnte in anderen Reagenzglasversuchen durch EGCG die Kraft von Herzmuskelzellen gestärkt und das Auftreten von Herzrhythmusstörungen gezeigt werden. In weiteren Experimenten im Reagenzglas führte EGCG zur Auflösung von einem speziellen Amyloid, das bei Alzheimer-Patienten im Gehirn abgelagert wird. Ob der Wirkstoff auch in der Lage ist, anderes Amyloid (wie zum Beispiel Leichtketten- oder Transthyretinamyloid) im Reagenzglas aufzulösen, wurde bisher noch nicht untersucht, soll aber in Zukunft experimentell geprüft werden.

Ein im letzten Jahr veröffentlichter klinischer Einzelfallbericht (W. Hunstein: Epigallocathechin-3-gallat in AL amyloidsis: a new therapeutic Option? Blood 2007, 110(6),2216) erbrachte bei diesem Patienten positive Effekte auf die bei ihm bestehende Herzamyloidose durch einen Konsum von 2 Liter grünem Tee pro Tag. Es wurde eine deutliche Besserung der körperlichen Leistungsfähigkeit und vor allem eine Verminderung der Herzwanddicke beobachtet. Mit großem Interesse verfolgen wir die öffentlichen Diskussionen zum Einsatz von grünem Tee in der Behandlung von Amyloidosen, die sich alle auf den oben genannten Selbstversuch von Prof. Hunstein als Einzelfall beziehen. Bisher fehlt allerdings ein wissenschaftlicher Beleg für die Übertragbarkeit dieser Einzelfallbeobachtung auf andere Patienten mit derselben oder mit anderen Formen der Amyloidose.

Insbesondere aufgrund des meist fortschreitenden Verlaufs der Erkrankung und der fehlenden Vorsorgemöglichkeiten oder der nur sehr eingreifenden Therapieoptionen für die Transthyretin-Amyloidose erscheint der Konsum von grünem Tee ein vielversprechender Ansatz zu sein.

Quelle: https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Gruener-Tee-und-Amyloidose.130498.0.html

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Grüntee: Anti-Aging-Talent und mehr

Grüner Tee ist weltweit beliebt: nicht nur wegen seines Geschmacks, sondern auch wegen seiner positiven Wirkung auf die Gesundheit. Denn er enthält neben Koffein viele sekundäre Pflanzenstoffe, besonders Catechine. Erfahren Sie, bei welchen Erkrankungen Sie Grüntee unterstützend einsetzen können, welche Wechselwirkungen es gibt und worauf Sie bei der Einnahme achten müssen.

Wichtige sekundäre Pflanzenstoffe in Grüntee

Die im Grüntee enthaltenen Pflanzenstoffe sind aufgrund ihrer positiven Wirkung ins Interesse der Forschung und der Öffentlichkeit gerückt. Die gesundheitsfördernde Wirkung macht Grüntee für die Mikronährstoffmedizin sehr interessant. Die wichtigsten Pflanzenstoffe sind:

Polyphenole: Früher wurden diese Inhaltsstoffe auch als Gerbstoffe oder Tannine bezeichnet. Polyphenole helfen dabei, das Wachstum der Pflanzen zu regulieren sowie Krankheiten und Schädlinge abzuwehren. Polyphenole sind natürliche Antioxidanzien. Ihnen wird der eigentliche gesundheitsfördernde Effekt des Grüntees zugesprochen.

Catechine: Catechine sind eine Untergruppe der Polyphenole. In einem zubereiteten grünen Tee sorgen die Catechine für den leicht bitteren Geschmack. Von allen bekannten Teephenolen besitzen sie die größte Wirkung auf die Gesundheit. Die wichtigsten sind Epicatechin (EC), Epicatechingallat (ECG), Epigallocatechin (EGC) und Epigallocatechingallat(EGCG).

Epigallocatechingallat(EGCG): Die meisten Studien untersuchen das Catechin EGCG. Es wird vor allem im Zusammenhang mit der Krebsprävention sowie der Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erforscht.

Üblicherweise empfehlen Ärzte in der Mikronährstoffmedizin einen Grüntee-Extrakt. Extraktees enthalten die Pflanzenstoffe in höheren Mengen als grüner Tee oder ein Grüntee-Pulver.

Grüntee: Aufnahme in den Körper

Die Polyphenole des Grüntees werden teilweise im Dünndarm aufgenommen, teilweise gelangen sie in den Dickdarm. Dort werden sie von den Bakterien zu anderen Substanzen umgebaut, die wahrscheinlich ebenfalls die Gesundheit unterstützen.

Welche Aufgabe übernehmen Grüntee-Catechine?

Schutz vor freien Radikalen: Catechine wirken antioxidativ. Das heißt, sie entgiften gefährliche Oxidantien (freie Radikale), die Gewebe und die Erbsubstanz schädigen könnten. Daher wird dem grünen Tee eine Anti-Aging-Wirkung zugesprochen. Zudem zeigte das Catechin EGCG in verschiedenen Tier- und Zellstudien krebshemmende und herzschützende Eigenschaften.

Aufnahme von Fetten: Grüntee-Catechine können einige Enzyme im Fettstoffwechsel hemmen. Das mindert die Aufnahme von Fetten, wodurch der Blutfettspiegel sinkt.

Schutz von Blutgefäßen: Die Catechine können Gefäßverengungen und letztlich einer koronaren Herzkrankheit vorbeugen. Sie verhindern atherosklerotische Gefäßwandverdickungen und Gewebewucherungen. Damit sinkt die Gefahr von Gefäßverstopfungen (Thrombosen). Daneben regulieren sie vermutlich auch den Blutdruck.

Hemmung von Bakterien und Viren: Insbesondere Epigallocatechingallat (EGCG) und Epicatechingallat (ECG) hemmen das Wachstum vieler Bakterien und Viren. Letzteres belegte eine Studie, bei der die Wirkung von EGCG auf Herpes-Simplex-Viren untersucht wurde. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass die Catechine, insbesondere das EGCG, bei der Behandlung von Infektionen im Mundraum, bei Karies und Zahnfleischerkrankungen nützlich sind.

Nervenschutz: Das Catechin EGCG verhindert vermutlich die Bildung bestimmter Verbindungen, die für die Nervenzellen giftig sind. Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson beruhen auf einer Fehlfunktion von Eiweißen in den Nervenzellen: Sie verklumpen und schädigen dadurch die Zelle. Versuche an tierischen Zellen zeigten, dass EGCG die verklumpten Eiweißbündel zum Teil wieder lösen konnte.

Grüntee-Extrakt als Anti-Aging-Kur

Das Epigallocatechingallat (EGCG) sowie andere Polyphenole im grünen Tee wirken als starke Radikalfänger. Sie entgiften den Körper und schützen ihn von Schäden, die durch freie Radikale verursacht wurden. Freie Radikale beschleunigen den Alterungsprozess, wie etwa die Entwicklung von Falten im Gesicht. Als Radikalfänger kann EGCG Hautalterung verlangsamen.

Gerade UV-Strahlung schadet der Haut. Davor können Grüntee-Polyphenole schützen. Dies zeigten Studien am Menschen. Die Forscher gehen von einem Schutz sowohl vor UVA- als auch vor UVB-Strahlung aus.

Für die Unterstützung eines guten Hautbildes sowie der Verlangsamung des Alterungsprozesses werden täglich 250 Milligramm EGCG empfohlen. Diese Einnahme ist lebenslang möglich. Bei akuten Belastungen durch Sonne oder Stress kann man Grüntee-Extrakt als Kur über mehrere Wochen einnehmen. Dann sollte die Einnahme bei 500 Milligramm EGCG täglich liegen.

Quelle: https://www.vitamindoctor.com/naehrstoffe/sekundaere-pflanzenstoffe/gruenteeextrakt/

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