Gurgeln gegen Corona: Was kann grüner Tee bewirken?

Für die Vermehrung des Coronavirus spielt die Schleimhaut in Mund und Rachen eine entscheidende Rolle. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat das Gurgeln als Schutzmaßnahme wieder ins Bewusstsein gerückt. Auch die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) hat bereits vor Monaten eine explizite Gurgelempfehlung ausgesprochen. Doch kann das die Virusmenge im Rachen senken und effektiv gegen Corona helfen?

Gurgeln soll das Virus hemmen

„Zur Prävention von Covid-19 müssen alle infrage kommenden hygienischen Präventionsmaßnahmen ausgeschöpft werden, um insbesondere das medizinische Personal, aber auch die übrige Bevölkerung zu schützen“, heißt es in einem Papier der DGKH.

Und tatsächlich: Studien konnten bereits zeigen, dass bestimmte Mundspüllösungen mit ätherischen Ölen dabei helfen können, das Corona-Infektionsrisiko zu senken. Nach Angaben der DGKH können aber auch grüner Tee, Granatapfel- und Aroniasaft die Viruslast zum Teil stark verringern. Die Mundwässer erwiesen sich dabei gegenüber den Getränken aber als wirksamer.

Untersuchungen hätten ergeben, dass die Infektiosität des Coronavirus SARS-CoV-2 nach einer Minute Einwirkungszeit durch grünen Tee um 80 Prozent gesenkt werde. Allerdings handelte es sich dabei um Studien, in denen die Wirkung gegen das Coronavirus im Labor getestet wurde. In mehreren Anwendungsstudien am Menschen konnten durch das Gurgeln mit Grüntee Virusgrippeerkrankungen immerhin um 30 Prozent reduziert werden.

Konkret empfehlen die Experten der DGKH daher: 100 Milliliter Grüntee aufkochen, lauwarm abkühlen lassen und dann rund drei Minuten lang gurgeln. Das ganze Prozedere mindestens morgens und abends durchführen. Natürlich kann das Spülen nur kurzfristig wirken.

Forscher aus den USA hatten schon 2020 berichtet, dass Inhaltsstoffe aus grünem Tee eine hemmende Wirkung auf das Coronavirus haben könnten. Die Ursache dafür seien chemische Verbindungen, die sich an ein bestimmtes Enzym von SARS-CoV-2 binden und deren Funktion blockieren.

Quelle & ausführlicher Artikel: https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_90178610/gurgeln-gegen-corona-was-kann-gruener-tee-bewirken-.html

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Grüntee-Polyphenol als Basis für eine Kausaltherapie bei MSA

Der in Grüntee enthaltene Oligomer-Modulator Epigallocatechingallat (EGCG) zeigt einer Studie zufolge keine ausreichende klinische Wirksamkeit bei Patienten mit Multisystematrophie (MSA). Dennoch kann das Grüntee-Polyphenol die Atrophie der beteiligten Hirnareale senken.

Epidemiologische Daten geben Hinweise, dass der regelmäßige Verzehr von Grüntee das Erkrankungsrisiko einer Multisystematrophie (MSA) verringern kann. Eine entscheidende Rolle soll dabei das in Grüntee natürlich enthaltene Polyphenol Epigallocatechingallat (EGCG) spielen. Wissenschaftler untersuchten daraufhin, ob der Inhaltsstoff auch als kausaler Behandlungsansatz bei Patienten mit MSA in Frage kommt. In einer aktuellen PROMESA-Untersuchung (Progression rate of MSA under EGCG supplementation as anti-aggregation-approach) kann EGCG jedoch nicht vollständig überzeugen.

Zu diesem Ergebnis gelangt die aktuell im Fachmagazin The Lancet publizierte industrieunabhängige Studie [1]. Trotz des negativen klinischen Primärendpunkts gibt die Untersuchung Anlass zur Hoffnung. Das grundsätzliche Wirkprinzip von EGCG konnte bei MSA-Patienten tatsächlich nachgewiesen werden (sekundärer Endpunkt). Beteiligte Hirnregionen atrophierten unter dem Grüntee-Polyphenol erheblich weniger. Jedoch verhindern zuweilen schwere hepatotoxische Nebenwirkungen bei höherer Dosierung die klinische Wirksamkeit.

Grüntee-Studie bei Multisystematrophie (MSA)

MSA ist eine seltene neurodegenerative atypische Parkinson-Erkrankung, die durch die Aggregation von α-Synuclein in Oligodendrozyten und Neuronen gekennzeichnet ist. Sie gehört wie Parkinson zu den Synucleinopathien. Wissenschaftler um Professor Dr. Günter Höglinger, Leiter der Klinischen Forschung Translationale Neurodegeneration am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) am Standort München, untersuchten den Einfluss von EGCG auf den Krankheitsverlauf von MSA. In der Pathogenese von Synucleinopathien scheinen vor allem kleine krankheitsassoziierte Proteinaggregate, sogenannte Oligomere, neurotoxisch zu wirken. Hier rückt der in Grüntee enthaltene Oligomer-Modulator Epigallocatechingallat in den Fokus der Wissenschaftler.

Wirkweise EGCG

Epigallocatechingallat aus dem Grüntee blockiert in vitro die Oligomerbildung von α-Synuclein in der Zellkultur und reduziert die damit verbundene Toxizität. Zudem zeigen verschiedene Tiermodelle die Wirksamkeit von EGCG bei Parkinson. Möglicherweise ist dieses Wirkprinzip auch auf den Menschen übertragbar. Sollte EGCG den Verlauf der MSA tatsächlich modifizieren, wären die Forscher bei der Entwicklung einer wirksamen Therapie gegen Synucleinopathien einen großen Schritt weiter. Höglinger und Kollegen generierten Oligomer-Modulatoren, die speziell als Arzneimittel eingesetzt werden können. Insbesondere überzeugte dabei die sogenannte Substanz anle138b mit einer ausgezeichneten Bioverfügbarkeit im Hirngewebe.

PROMESA-Studie

Die PROMESA-Untersuchung wurde als randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte klinische Studie in zwölf deutschen Neurozentren durchgeführt. Daran beteiligt waren Kollegen mit großer klinischer MSA-Expertise aus der Charité in Berlin sowie aus Fachzentren in Beelitz-Heilstätten, Dresden, Düsseldorf, Kassel, Leipzig, Lübeck, Marburg, Tübingen und Ulm. Da es sich um eine industrieunabhängige Studie handelt, waren die finanziellen Ressourcen beschränkt und der Einsatz der Arbeitsgruppen umso beeindruckender. PROMESA ist die bislang weltweit zweitgrößte durch Wissenschaftler initiierte Studie mit MSA-Patienten.

Aufbau der Studie

Für die PROMESA-Studie wurden insgesamt 92 Probanden zugelassen. Alle Teilnehmer waren älter als 30 Jahre und erfüllten die Konsenskriterien für eine mögliche oder wahrscheinliche Multisystematrophie. 47 Probanden erhielten nach dem Zufallsprinzip 400 mg Epigallocatechingallat, 45 Placebo in Form von Mannitol. Die Teilnehmer beider Arme nahmen jeweils einmal täglich eine Hartgelatinekapsel für vier Wochen ein, dann eine Kapsel zweimal täglich für vier Wochen und weiter eine Kapsel dreimal täglich für 40 Wochen. Nach 48 Wochen durchliefen alle Patienten eine vierwöchige Auswaschphase. Als primärer Endpunkt wurde die Änderung der motorischen Untersuchungsergebnisse nach 52 Wochen festgelegt. Diese wurde anhand der Unified Multiple System Atrophy Rating Scale (UMSARS) bestimmt.

Auswertung der Studie

Nachdem vier Patienten in der Verumgruppe und zwei im Placeboarm verstarben und zwei Patienten in der EGCG-Gruppe die Behandlung wegen Hepatotoxizität abbrechen mussten, kam es zu folgenden Ergebnissen:

  1. EGCG zeigte keine Auswirkungen bezüglich des Fortschreitens einer MSA-Erkrankung. Der Beleg einer signifikanten verlaufsmodifizierenden Wirksamkeit von EGCG als Arzneimittel gegen MSA konnte somit nicht erbracht werden. Die Einnahme ist demnach auch nicht zu empfehlen.
  2. Insgesamt ist EGCG gut verträglich. Bei höher dosierter EGCG-Einnahme (mehr als 800 mg/Tag) kann die Einnahme jedoch mit hepatotoxischen Wirkungen assoziiert sein.
  3. Bei einigen Patienten war mittels Bildgebung eine bedeutsame Atrophiereduktion beteiligter Hirnareale nachweisbar. Somit könnten MRT-Befunde in zukünftigen Studien einen interessanten Biomarker abgeben.

Fazit

Selbst ohne den Nachweis einer signifikanten Wirkrelevanz von EGCG liefert PROMESA wichtige Daten zum Krankheitsverlauf von Patienten mit Multisystematrophie. MSA wird als Modellerkrankung betrachtet, da sie besonders gut geeignet ist, um verlaufsmodifizierende Arzneimittel auf ihre Wirksamkeit beim Menschen zu untersuchen. Die Ergebnisse sind auch auf Patienten mit Parkinson-Krankheiten übertragbar. Möglicherweise wurde mit dem in Grüntee enthaltenen Oligomer-Modulator ein kausaltherapeutischer Ansatz gefunden. Die bei einer kleinen Patientenklientel beobachtete Atrophiereduktion unter EGCG legt nahe, in Zukunft weitere Studien mit besser verträglichen Antiaggregativa durchzuführen.

Quelle: https://www.gelbe-liste.de/neurologie/gruentee-polyphenol-kausaltherapie-msa

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Wirkung von grünem Tee: Wundersamer Alleskönner?

Grüner Tee hat sich den Ruf als gesundes Wundermittel erarbeitet. Welche Wirkung Grüner Tee wirklich hat und was du beachten solltest, erfährst du hier.

Wirkung von grünem Tee: Inhaltsstoffe

Nährstoffe: Grüner Tee enthält viele Mikronährstoffe, sprich Vitamine und Mineralien. Diese wirken sich förderlich für Zähne, Augen und allgemein deinen Stoffwechsel aus. Am besten kommen die Nährstoffe zum Tragen, wenn du die Blätter nach dem Aufguss verzehrst.

Aminosäuren: Aminosäuren sind die Bausteine der Proteine und erfüllen viele wichtige Funktionen im Körper.

Koffein: Dass Koffein eine aufputschende Wirkung enthält, wissen vor allem Kaffeetrinker. Das Koffein in grünem Tee hat durch die Aminosäure L-Theanin jedoch eine beruhigendere Wirkung als das von Kaffee.

Polyphenole: Polyphenole sind Bitterstoffe, die zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen.

Antioxidantien: Grüner Tee enthält reichlich Antioxidantien. Dabei handelt es sich um chemische Verbindungen, die uns vor sogenannten freien Radikalen im Körper schützen und somit laut Studien auch Krankheiten wie Krebs oder Rheuma vorbeugen.

Wirkung von grünem Tee: Unterschied zu schwarzem Tee

Grüntee ist letztlich nur eine Vorstufe von schwarzem Tee. Beide entstehen über die Teepflanze Camellia sinsensis. Im Unterschied zu grünem Tee, der lediglich erhitzt wird, unterzieht sich Schwarzer Tee noch dem Prozess einer Fermentation. Dadurch erhält der Tee seine dunkle Farbe.

Durch den kürzeren Prozess enthält Grüner Tee mehr Nährstoffe und die Sorten sind für die meisten besser zu vertragen und noch besser für die Gesundheit.

Wirkung von grünem Tee: 5 praktische Effekte

Immunsystem:  Da Grüner Tee so viele Vitamine (C, E) und vor allem Zink enthält, kann er dich vor Erkältungen schützen. Grüner Tee hat insgesamt eine antibakterielle Wirkung und beugt durch den Anteil an Flor auch Karies vor.

Gesundheit: Durch die Antioxidantien, im Speziellen Flavonoide, werden die freien Radikale im Körper abgefangen, was positive Auswirkung für die Vorbeugung von Krankheiten wie Krebs hat.

Blutdruck und Cholesterin: Viele Menschen leiden unter zu hohem Blutdruck. Bereits zwei bis drei Tassen Tee können den Blutdruck senken. Grüner Tee soll auch für eine Senkung des schlechten LDL Cholesterins durch die Hemmung der Fettaufnahme verantwortlich sein

Anti-Aging: Grüner Tee steht nicht nur für Gesundheit, sondern auch für Schönheit. Mittlerweile wird er in vielen Beauty Produkten eingesetzt. Als Extrakt kann er das Hautbild verbessern und für eine bessere Erneuerung der Zellen sorgen. Du kannst abgekühlten grünen Tee auch über deine Haare schütten, da er für besonderen Glanz sorgt

Entspannung: Die Aminosäure L-Theanin verschafft grünem Tee einen entscheidenden Vorteil zu Kaffee. Das liegt daran, dass sie Stress reduziert und somit auch gut für deine Entspannung arbeitet. Die Aminosäure wirkt auch dem im grünen Tee enthaltenen Koffein entgegen, sodass er dich trotzdem munter, jedoch gleichzeitig gelassen macht.

Quelle: https://www.brigitte.de/gesund/ernaehrung/wirkung-von-gruenem-tee–wundersamer-alleskoenner–11603348.html

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Grüntee-Extrakt EGCG reduziert Größe von Gebärmutter-Myomen

Der Grüntee-Extrakt EGCG ist ein erstaunliches Antioxidans, das viel mehr tut, als vor den oxidativen Schäden durch freie Radikale zu schützen. In einer interessanten Studie erfuhren Frauen, dass eine tägliche 800 mg Einnahme von EGCG über 4 Monate das Volumen der Gebärmuttermyoms reduziert und Symptome wie starke Blutungen reduziert. Uterusmyome sind nicht einfach zu beseitigen und es braucht Zeit, um die Größe zu reduzieren.

Wie bei allen chronischen Erkrankungen betrachten wir den ganzen Menschen und was in seinem Körper passiert. Es ist auch notwendig, sich mit dem Östrogenspiegel und den Umweltfaktoren zu befassen, die möglicherweise ein hohes Maß an Östrogen erzeugen. Der Östrogenstoffwechsel könnte ebenfalls beeinträchtigt sein, und wenn ja, muss dies korrigiert werden. Das Hinzufügen von EGCG könnte die Ergebnisse jedoch verbessern, wie diese großartige Studie unten berichtet.

Hintergrundwissen

Uterusmyome betreffen 70% der Frauen im reproduktiven Alter. Sie stellen eine große Belastung für die gesundheitsbezogene Lebensqualität prämenopausaler Frauen dar und ist ein Anliegen der öffentlichen Gesundheit. Für Frauen mit symptomatischer Uterusmyomen gibt es derzeit keine wirksamen medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten.

Ziele

Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit von Grüntee-Extrakt (Epigallocatechin-Gallat[EGCG]) hinsichtlich UF-Belastung und Lebensqualität bei Frauen mit symptomatischer UF in einer doppelblinden, placebokontrollierten, randomisierten klinischen Studie.

Methoden

Insgesamt 39 Frauen im reproduktiven Alter (Alter 18-50 Jahre, Tag 3 Serum-Follikelstimulationshormon <10 \U/mL) mit symptomatischer UF wurden für diese Studie rekrutiert. Alle Probanden hatten mindestens eine fibroide Läsion von 2 cm, 3 oder mehr, wie durch transvaginale Ultraschalluntersuchungen bestätigt. Die Probanden wurden für 4 Monate zur oralen täglichen Behandlung mit entweder 800 mg Grüntee-Extrakt (45% EGCG) oder Placebo (800 mg Braunreis) randomisiert, und die UF-Volumina wurden am Ende gemessen, ebenfalls mittels transvaginaler Sonographie. Die fibroid-spezifische Symptomstärke und HRQL dieser UF-Patienten wurden bei jedem monatlichen Besuch mit Hilfe der Symptomstärke und der Fragebögen zur Lebensqualität bewertet. Der Student’s t-Test wurde verwendet, um die statistische Signifikanz des Behandlungseffekts zwischen den beiden Gruppen zu bewerten.

Ergebnisse

Von den letzten 39 Frauen, die für die Studie rekrutiert wurden, waren 33 konform und absolvierten alle fünf Besuche der Studie. In der Placebogruppe (n = 11) stieg das fibroide Volumen während des Studienzeitraums um 24,3%; Patienten, die mit Grüntee-Extrakt (n = 22, 800 mg/Tag) behandelt wurden, zeigten jedoch eine signifikante Reduktion (32,6%, P = 0,0001) des gesamten UF-Volumens. Darüber hinaus reduzierte die EGCG-Behandlung die myom-spezifische Symptom-Schwere (32,4%, P = 0,0001) signifikant und führte zu einer deutlichen Verbesserung der HRQL (18,53%, P = 0,01) im Vergleich zur Placebogruppe. Die Anämie verbesserte sich ebenfalls klar um 0,7 g/dl (P = 0,02) in der EGCG-Behandlungsgruppe, während der durchschnittliche Blutverlust signifikant von 71 mL/Monat auf 45 mL/Monat (P = 0,001) sank. Keine Nebenwirkungen, endometriale Hyperplasie oder andere endometriale Pathologie wurden in beiden Gruppen beobachtet.

Fazit

EGCG zeigt vielversprechende Eigenschaften als sicheres und wirksames Therapeutikum für Frauen mit symptomatischen Uterusmyomen. Eine so einfache, kostengünstige und oral verabreichte Therapie kann die Gesundheit von Frauen weltweit verbessern.

Quelle: https://thegutbrainclinic.com.au/2016/06/13/green-tea-extract-egcg-reduces-size-of-uterine-fibroids/

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