Im Alter scheint offenbar der Körper mehr auf den Fettstoffwechsel zu setzen, der Fetteinbau wird gefördert, der Kohlenhydratimport in der Zelle reduziert. Dem kann in einfacher Weise mit dem Grünen Tee entgegengewirkt werden. An einfachen Lebewesen, wie an der Hefe und der Drosophilia-Fliege untersucht man seit vielen Jahren Gene, die die Lebensdauer beeinflussen. Dabei offenbaren sich Mosaiksteine, die gut in das Bild des Grünen Tees passen: Unterdrückt man die Fettversorgung des Körpers, wird andererseits die Zuckerbildung in der Leber erhöht und gleichzeitig die Sensibilität der Zellen für Kohlenhydrate verstärkt, so dass letztendlich im Blut die Zuckerkonzentration sinkt – wenn man dies durch Genmanipulationen erreicht, dann prolongiert sich deutlich die Lebensdauer der Versuchstiere. In diese Regelkreise greift auch der Grüne Tee ein. Die Übereinstimmung seiner Wirkung mit den Genexperimenten an Hefe und Fliege verhärten von einer anderen Seite den gesundheitsfördernden Effekt dieses Getränkes.
Der Grüne Tee scheint auch jene Menschen zu schützen, die das berühmte Gas Stickmonoxyd (NO) nicht in ausreichendem Maße in ihren Blutgefäßzellen herstellen können. Das NO erlaubt den Adern in unserem Körper, sich zu relaxieren, zu entspannen, sich auszudehnen, damit letztendlich die Durchblutung zu verbessern. Dies tut jenen Organen gut, zu denen das Blut transportiert wird, aber auch die Blutgefäßzellen selbst haben davon einen großen Nutzen.
Jeder Krampf, der entsteht, wenn das krampflösende Stickmonoxyd fehlt, schadet auch dem Blutgefäß selbst. Es verliert seine Funktionsfähigkeit, wird anfälliger für Radikale und verkalkt. Neue Untersuchungen demonstrierten (DUFFY), dass der Grüntee auch ein Entspannungsgetränk für das Epithel, der Innenauskleidung der Blutgefäße ist. Es relaxiert sie und schützt sie dadurch auf diesem Weg.
Dadurch sinkt auch der Blutdruck – ebenfalls ein Erfolg des Grünen Tees. Vor allem bei postmenopausalen Frauen (Hodgson) konnte der blutdrucksreduzierende Effekt sehr schön nachgewiesen werden. Wahrscheinlich hängt auch dies mit dem Stickmonoxyd in der Postmenopause zusammen. Das Östrogen des Eierstockes ist ein starker Induktor dieses Gas, es sorgt für seine Freisetzung im Blut, was einen Aspekt der Herzprotektion durch die Eierstockshormone erklärt.
Fehlen in der Postmenopause die Östrogene, so beobachten manche Frauen das plötzliche Entstehen einer labilen Hypertonie: Der Blutdruck steigt an, obwohl man Lebensgewohnheiten und Essen nicht änderte, normalisiert sich nach einiger Zeit, um dann erneut hoch zu werden. Verständlicherweise beunruhigt das die weibliche Patientin. Findet man bei der kardiologischen Konsultation keine Grund für den plötzlich schwankenden Blutdruck, soll man sich in Erinnerung rufen, dass sowohl das Östrogen, wie auch der Grüntee die vegetative, die nervliche Situation der Blutgefäße günstig beeinflusst. Eine Probe aufs Exempel würde sich auszahlen.
Quelle: https://www.drhuber.at/gruener-tee/