Ist grüner Tee die künftige Waffe gegen Krebs?

Dass grüner Tee gesund ist, darüber sind sich die Experten mittlerweile einig. Aber es gibt kaum Studien, die die heilsame Wirkung wissenschaftlich bestätigen. Das soll sich jetzt ändern: Wissenschaftler der Universitäten Ulm und Halle prüfen jetzt anhand einer Langzeitstudie, ob das beliebte Getränk tatsächlich Darmkrebs vorbeugen kann.

Es ist die bislang größte Untersuchung dazu weltweit. Konkret soll getestet werden, inwiefern sich die Wirkung von grünem Tee auf die Entstehung von Polypen im Darm auswirkt – der möglichen Vorstufe von Darmkrebs.

Aber was verleiht dem grünen Tee seine heilsame Kraft?

Grüner Tee enthält neben Bitterstoffen und Koffein das Pflanzenhormon Epigallocatechin-3-gallat (EGCG). „Aus verschiedenen Forschungsarbeiten ist bekannt, dass EGCG die Entstehung von Tumoren der Prostata, Brust und Gebärmutter hemmt”, sagt Studienleiter Thomas Seufferlein vom Universitätsklinikum Halle. Während der Studie werden den insgesamt 3000 Probanden Grüntee-Kapseln verabreicht. Das entspricht etwa fünf bis zehn Tassen Tee, je nach Zubereitungsweise. Mit einer Darmspiegelung wird nach drei Jahren bei jedem Teilnehmer geprüft, ob und wie viele neue Polypen sich gebildet haben. Die Studienteilnehmer haben alle ein erhöhtes Darmkrebsrisiko.

Bestätigt sich die Wirksamkeit des Getränks, dann könne man sicher sagen, dass die Inhaltsstoffe von grünem Tee vor Darmkrebs schützen, so die Wissenschaftler.

Die Erfolgsaussichten sind nach Meinung der Forscher günstig. In Japan gab es 2008 eine Pilot-Studie mit 125 Teilnehmern, die zu dem Ergebnis kam, dass nach einem Jahr Einnahme von Grüntee-Extrakt die Anzahl der Darmpolypen zurückging. Aber dieses Ergebnis könne nicht unbedingt auf Europa übertragen werden, weil Menschen in Asien gewohnt seien, sehr viel grünen Tee zu trinken, hieß es.

 

Bild.de, 22.09.2011
http://www.bild.de/ratgeber/gesundheit/gruener-tee/die-waffe-der-zukunft-gegen-krebs-20091572.bild.html

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