Die rasche Ausbreitung des neuartigen Coronavirus namens SARS-CoV-2 oder nCoV hat auf der ganzen Welt zu Sperren und strengen Präventivmaßnahmen geführt. Dieser neuartige, einzelsträngige RNA-Stamm des Coronavirus verbreitet sich durch Speicheltröpfchen und Nasenausfluss. Diese Studie der US-FDA untersuchte Wirkstoffe mit bekannten antiviralen Eigenschaften, die alternative Behandlungsmethoden bei Covid-19 darstellen könnten.
Überprüft wurden die antiviralen Aktivitäten von zwei aus Tee gewonnenen Polyphenolen, dem Epigallocatechin-3-Gallat (EGCG) aus grünem Tee und Theaflavine aus schwarzem Tee. Sowohl bei den Polyphenolen aus grünem Tee als auch aus schwarzem Tee konnte festgestellt werden, dass sie antivirale Aktivitäten gegen verschiedene Viren aufweisen, insbesondere gegen einzelsträngige RNA-Viren. EGCG und Theaflavine, insbesondere Theaflavin-3,3′-digallat (TF3) haben eine signifikante Interaktion mit den Rezeptoren, die in dieser Überprüfung untersucht wurden. Weitere Studien betonen zudem die Aktivität dieser Polyphenole gegen COVID-19.
Antivirale Eigenschaften von EGCG
Es wurden verschiedene Studien zur Entdeckung der antiviralen Aktivität von Tee-Polyphenolen durchgeführt, insbesondere von EGCG. Dabei wurde festgestellt, dass EGCG die reproduktive und respiratorische Aktivität von Schweinen hemmt. Bei einer Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) wurde festgestellt, dass EGCG die Infektion durch Anheftung an die Zielzelle hemmen und die Ausbreitung der Infektion auf verschiedene Zellen verhindern kann.
EGCG beeinflusse auch den Eintritt des ZIKA-Virus, indem es mit der Lipid-Doppelschicht interagiert und den Eintritt hemmt. EGCG wurde auch für wirksam gegen HIV-1 befunden und hemme die Virusvermehrung durch die verschiedenen Stadien.
Anwendung bei COVID-19
In einer Studie, die die phytochemisch vermittelte Hemmung von SARSCoV 3CLpro untersuchte, wurden molekulares Andocken und In-vitro-Studien durchgeführt. Es wurde beobachtet, dass EGCG mit einem Docking-Score von -11,7 das beste Ergebnis bei der Silico-Aktivität unter allen getesteten Verbindungen zeigte.
COVID-19 breitet sich mit alarmierender Geschwindigkeit aus, und das Fehlen einer zugelassenen Behandlung stellt eine große Belastung für die Gesundheitssysteme dar. Mehrere antivirale Medikamente befinden sich jedoch in der klinischen Erprobung, aber aufgrund möglicher Nebenwirkungen bei höheren Dosen können dieser Medikamente nicht verabreicht werden.
Vergleicht man den Wirkmechanismus möglicher Arzneimittelkandidaten bei bereits bekannten Viruserkrankungen, können wir einige potenzielle virale Medikamente, die an diesen Stellen wirken können, in die engere Wahl ziehen. EGCG und TFs sind polyphenolische Katechine, die reichlich in grünem Tee und schwarzem Tee vorkommen, bzw. mit einem breiten Spektrum an gesundheitlichen Vorteilen ausgestattet sind. Ihre antiviralen Aktivitäten wurden auch gegen verschiedene Virusinfektionen untersucht.
Die Analyse der antiviralen Aktivitäten von EGCG und TFs zeigt, dass es sich bei beiden um antivirale Moleküle mit breitem Spektrum und ohne definitive Wechselwirkung handelt. Sie wirken in verschiedenen Stadien des viralen Zyklus. Einige Studien haben deutete auch an, dass EGCG und TFs prophylaktische Wirkung haben. 3CLpro ist ein lebenswichtiges Enzym, das bei SARS-CoV und SARS-CoV-2 gefunden wird.
Die antivirale Breitspektrum-Aktivität dieser Tee-Polyphenole hat sich bereits etabliert. EGCG ist jedoch instabil und hat bei oralem Verzehr geringe Bioverfügbarkeit. Daher untersuchen viele Studien die Verbesserung der Bioverfügbarkeit von EGCG. Ester-Derivate von EGCG zeigten bessere antioxidative Aktivität beim Auffangen von reaktiven Sauerstoffspezies wie Peroxyl-Radikale.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Tee-Polyphenole weiter ausführlich untersucht werden müssen, um ihren Einsatz bei Anti-COVID-19-Anwendungen zu zeigen. TFs, insbesondere TF2b und TF3 können als gute prophylaktische Mittel eingesetzt werden, da sie die Fähigkeit haben, sich an RBD zu binden.
EGCG und seine stabilen lipophilen Derivate könnten auch potentielle prophylaktische und therapeutische Mittel sein, dank ihrer Eigenschaften an verschiedene aktive Standorte von SARS-CoV-2 anzudocken. Tee ist das am meisten konsumierte Getränk der Welt, und die Entwicklung antiviraler polyphenolischer Moleküle aus diesem Getränk stellt eine aufregende Idee dar.
Den ausführlichen Bericht publiziert von Elsevier finden Sie hier: https://bit.ly/3aWtaKH