Es wurde ihm ja schon immer nachgesagt, doch offenbar hat Grüner Tee wirklich einen förderlichen Einfluss auf die Gesundheit. Japanische Wissenschaftler fanden in einer Studie heraus, dass dieses Getränk positiv auf das Herz wirkt und sogar das Leben verlängert.
Es wurde ihm ja schon immer nachgesagt, doch offenbar hat Grüner Tee wirklich einen förderlichen Einfluss auf die Gesundheit. Japanische Wissenschaftler fanden nun in einer Studie mit mehr als 40.000 Erwachsenen heraus, dass dieses Getränk positiv auf das Herz wirkt und sogar das Leben verlängert.
Elf Jahre lang verglichen sie die Zahl der Todesfälle in zwei Untersuchungsgruppen, die unterschiedliche Mengen an Tee täglich zu sich nahmen. Über das Ergebnis berichten Shinichi Kuriyama und seine Kollegen in der Septemberausgabe der Zeitschrift „Jama“ (Bd. 296, S. 1255). Demnach sank die Sterberate bei männlichen Testteilnehmern, die fünf oder mehr Tassen Grünen Tee täglich konsumierten, um 12 Prozent, bei Frauen sogar um 23 Prozent.
Mittel gegen Chorea Huntington?
Die Forscher dokumentierten in den letzten sieben Jahren des Untersuchungszeitraums auch die Todesursache. Dabei zeigte sich, dass besonders die durch Herz-Kreislauf-Leiden bedingten Todesfälle abnahmen. Bei Frauen war auch hierbei ein stärkerer Rückgang zu beobachten als bei männlichen Teetrinkern. Er betrug 31 Prozent, bei den Männern indes nur 22 Prozent.
Wissenschaftler des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in Berlin haben das beliebte Getränk und seine Inhaltsstoffe noch etwas genauer unter die Lupe genommen. Dabei sind sie zu der erstaunlichen Entdeckung gekommen, dass eine Substanz im Grünen Tee möglicherweise das Voranschreiten von Chorea Huntington verlangsamen kann. Das legen Beobachtungen aus Versuchen im Reagenzglas nahe. Ursache für die Erkrankung ist eine Genveränderung, die falsch geformte Proteine zur Folge hat. Diese lagern sich in Nervenzellen des Gehirns ab. Die Eiweißmoleküle bilden dann untereinander Klumpen, die zum Absterben der Nervenzellen führen.
Muntere Fliegen
Die Forscher konnten jetzt mit der im „Journal Human Molecular Genetics“ (doi:10.1093/hmg/ddl210) veröffentlichten Arbeit zeigen, dass die Substanz Epigallocatechin-3-gallat (EGCG), die aus Grünem Tee gewonnen wird, die Verklumpung der Proteine zu einem frühen Zeitpunkt bremsen kann. Bekräftigt werden diese Erkenntnisse durch Untersuchungen mit Fliegen, die das veränderte Gen trugen und auch erkrankt waren. Nach der Fütterung mit Substanzen des Grünen Tees konnte bei den Tieren eine bessere Beweglichkeit festgestellt werden.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.09.2006
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/gesundheit-gruener-tee-als-lebenselixier-1356137.html